UK-EXPORTS: 5 ABSOLUTE COMEDY-GEHEIMTIPPS

Dass die Briten eine Menge zu bieten haben, was gute Comedy betrifft, dürfte mittlerweile ja niemanden mehr überraschen. Doch sind selbst unter dem weniger bekannten Produktionen die es nicht über's Wasser geschafft haben noch wahre Schätze zu finden. Manches lässt sich mit ein paar Google-Suchen leicht ausfindig machen, anderes muss man schon etwas genauer suchen oder man hört auf Umwegen davon und bohrt nach etc. Wer sich im Feld der Medienarchäologie versuchen will, ist in der britischen Komödie auf jeden Fall gut aufgehoben und darf sich nicht nur auf ein paar echte Perlen freuen, sondern auch auf durchaus bekannte Gesichter und Stimmen aus einer Zeit wo sie noch kaum jemand kannte. Heute stellen wir fünf ausgesuchte Beispiele vor, die nicht mehr ganz jung sind, dafür absolute Geheimtipps...  




The Marty Feldman's Comedy Machine


Martin Alan Feldman (1934 – 1982) besser bekannt als Marty Feldman, war eine Legende der britischen Komödie, die es wert ist in einem Satz mit Größen wie den Monty Pythons oder Mr. Bean genannt zu werden. Doch ist er der Masse leider nurmehr als der lustige Nebencharakter mit den Tennisball-Augen in Erinnerung geblieben, der in Filmen wie Mel Brook's Frankenstein Junior den Hauptdarstellern die Show stiehlt. Was schade ist, denn er konnte auf ein erstaunliches Resümee zurückblicken: Autor zahlreicher hervorragender Nummern, wie dem berühmten Class-Sketch der die Karrieren von John Cleese (Monty Python), Ronnie Barker & Ronnie Corbett (The Two Ronnies) pushte. Er arbeitete mit zahllosen bekannten Persönlichkeit dies und jenseits der großen Teichs zusammen, darunter Dean Martin. Und er betrieb einige famose Sketchshows, darunter At Last the 1948 Show (1967) und Marty / It's Marty (1968–69) und die heute hier präsentierte The Marty Feldman's Comedy Machine (1971–72), das in Sachen absurden und surrealen Humors in eine ähnliche Kerbe schlug wie der Flying Circus. Terry Gilliam steuerte sogar ein paar Animationen bei! Zu den Autoren gehörten neben Feldman selbst unter anderem Tim Brooke-Taylor und Spike Milligan. Natürlich verfügten auch die Gäste über entsprechende Prominenz, darunter Groucho Marx, Orson Welles und Roger Moore. Musikalische Beiträge kamen von Acts wie Dusty Springfield und Randy Newman. Erwähnenswert ist auch, dass Feldman in einer deutschen Synchronisation von Dieter Hallervorden gesprochen wurde.




The Fall and Rise of Reginald Perrin



Basierend auf einer Buchreihe von David Nobbs produzierte die BBC eine absurde Sitcom über den brilliant von Leonard Rossiter verkörperten Mittvierziger Reginald "Reggie" Perrin, der im mittleren Management arbeitet und eine relativ ereignislose Ehe führt. Zunächst scheint es, als wäre Reggie mit seinem Leben noch relativ zufrieden, unter der Oberfläche beginnt es aber schon ordentlich zu brodeln. Die Sinnlosigkeit und Tristesse seines Daseins treiben ihn nach und nach in den Wahnsinn, was durch seinen aufgeblasenen Boss CJ (John Barron) und den inkompetenten Betriebsarzt Doc Morrissey (John Horsley) nur noch schlimmer wird. Bis Reggie schließlich genug hat, komplett ausflippt und sogar seinen Tod vortäuscht, um in die Welt hinauszuziehen und sein Glück als einfacher Arbeiter zu suchen. Als er seine Frau Elizabeth (Pauline Yates) zu vermissen beginnt, stattet er ihr als Martin Wellbourne verkleidet einen Besuch ab und verliebt sich auf's Neue in sie. Und dies ist nur der Anfang von Reginald Perrin's verrückten Eskapaden. Die Sitcom lief in drei Staffeln zwischen 1976 - 79 auf der BBC, wurde nach dem Tod Rossiter's 1996 um das weniger erfolgreiche Spinoff The Legacy of Reginald Perrin erweitert. Zudem gab es 2009/10 den Versuch eines modernen Revivals namens Reggie Perrin und 1983 das US-Remake Reggie auf ABC. Alle Drei konnten mit dem Charme des Originals nicht mithalten!





Paul Merton: The Series


Hat Trick Productions ist eine unabhängige Produktionsfirma mit Sitz in London, die für Erfolgssendungen wie Father Ted oder Whose Line is it Anyway? verantwortlich zeichnete. Aber auch für einen Haufen Comedy-Programme die jenseits der britischen Inseln kaum bis wenig bekannt sind. Zu ihnen gehört die zwischen 1991 - 93 für Channel 4 produzierte Sketchshow Paul Merton: The Series des gleichnamigen Comedians und Autors. Diese zeichnete sich vor allem dadurch aus mit den Erwartungshaltungen des Publikums zu spielen und gekonnt von einer Absurdität in die nächste abzudriften.




Inside Victor Lewis-Smith



Victor Lewis-Smith war ein umtriebiger Film, TV- und Radioproduzent, Fernseh- und Restaurantkritiker, Satiriker und Zeitungskolumnist. Er schrieb unter anderem für bekannte Produktionen wie der Alternative Comedy-Puppenshow Spitting Image. 1993 wurde er zum Mittelpunkt der skurrilen Sketch-Sitcom Inside Victor Lewis-Smith, in der eine überzeichnete Version seiner selbst, nach einem Motorrad-Unfall, auf einer von der BBC geführten Intensivstation landet. Um seine Hirnfunktionen anzuregen wird an die lebenserhaltenden Systeme ein Fernsehapparat angeschlossen. Was stattdessen zur Folge hat, dass der im Koma liegende Lewis-Smith das Programm hijackt und alles auf den Kopf stellt. Dunkler surrealer Humor der frühen 1990er gepaart mit ausgesuchten Perlen der Fernsehgeschichte. Der echte Victor Lewis-Smith starb vor Kurzem, am 10 Dezember 2022, im Alter von 65 Jahren.





Jeeves and Wooster


Wir haben das Duo Stephen Fry und Hugh Laurie bereits mehrmals in UK Exports zur Sprache gebracht, meist im Zusammenhang mit ihrer Sketchshow A Bit of Fry and Laurie, von der einzelne Nummern auch heute noch in den Sozialen Netzwerken kursieren. Etwas in Vergessenheit geraten ist dagegen die 1990 - 93 produzierte Serie Jeeves und Wooster, eine Adaption der Bücher von P. G. Wodehouse, die in den 1920er und 30er Jahren angesiedelt sind. Darin gibt ein blutjunger Hugh Laurie den überzeugten Junggesellen und Dandy Bertie Wooster, der unaufhörlich in verzwickte Situationen gerät - meist im Zusammenhang mit Frauen die er gegen seinen Willen heiraten soll - aus denen ihn sein treuer Valet Jeeves (Stephen Fry) mit viel Raffinesse und Fingerspitzengefühl befreien muss. Obwohl international durchaus erfolgreich und auch heute noch Kult bei den Briten, sind Jeeves und Wooster bei uns komplett in Vergessenheit geraten. Was schade ist, denn es handelt sich immer noch um eine sehr unterhaltsame Serie, die mit ihren historischen Anteilen auch Fans von Downton Abbey schmeicheln dürfte.


 

#FEEDBACK

von Manuel Waldner 8. Mai 2025
Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol
von Manuel Waldner 8. April 2025
Der Text von "Nóttin talar" (Die Nacht spricht) drückt tiefe Traurigkeit und den Wunsch aus, in die Vergangenheit zurückzukehren. Bilder wie ein versteckter Pfad und ein grauer Spiegel deuten auf eine Innenschau und den Wunsch hin, zur Vergangenheit zurückzukehren. Der Sänger spricht von Erinnerungen, die wie Glut brennen, und unausgesprochenen Worten, und fragt sich, ob Antworten in einer anderen Zeit existieren. Es gibt ein starkes Gefühl der Schuld und den Wunsch, vergangene Fehler ungeschehen zu machen, wobei wiederholt darum gebeten wird, Í GEGNUM TÍMANN (durch die Zeit) zurückzukehren, um Dinge zu reparieren. Das Vergehen der Zeit wird durch fallende Tage und stille Tränen dargestellt, was hervorhebt, dass die Zeit nicht umgekehrt werden kann. Der Sänger träumt von einer zweiten Chance, präsent und liebevoll zu sein. Auch wenn eine Rückkehr unmöglich sein mag und der Schmerz persönlich ist, bleibt die Hoffnung, Dinge richtigzustellen. Das Musikvideo, das drei junge Männer beim Spaß zeigt, steht im Kontrast zu diesen traurigen Texten. Es scheint hervorzuheben, wie schnell die Jugend und diese unbeschwerten Zeiten vergehen und wie Handlungen in der Jugend später zu Bedauern führen können. Die Freude im Video repräsentiert eine Zeit, die nicht zurückgebracht werden kann, und die Texte deuten darauf hin, dass die jungen Männer eines Tages zurückblicken und sich wünschen könnten, sie hätten Dinge anders gemacht. Der Unterschied zwischen den fröhlichen Bildern und den traurigen Worten betont, wie die Zeit vergeht und wie unsere vergangenen Handlungen uns belasten können. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol
von Manuel Waldner 31. März 2025
AI-MUSIKPROJEKT: DOMINION PROTOCOL
von Manuel Waldner 31. März 2025
BACKSTAGE @ THE OSCARS - BERNHARD MAIRITSCH