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LYRIK FÜR EINSTEIGER - CHRISTIAN MORGENSTERN



Für Viele beginnt die erste Berührung mit der Lyrik in der Jugend, mit dem Schreiben unglaublich kitschiger Liebesgedichte für die sie sich im späteren Leben wahrscheinlich ein bisschen genieren werden. Die Meisten hören dann irgendwann mit dem Schreiben auf, der Rest arbeitet an seinen Texten, entwickeln sich weiter, liest andere Dichterinnen und Dichter, lässt sich zu Texten inspirieren die in eine hoffentlich etwas gehaltvollere Richtung gehen...


Aber nochmal zurück zu den "Anderen Dichtern": Wen gibt's da überhaupt? Man kennt Goethe! Man kennt Schiller! Vielleicht ist einem sogar Rilke ein Begriff! Wer schon mal in einer Bibliothek war wird allerdings feststellen, dass es da noch viel viel mehr gibt. Nun lässt sich ja bekanntlich über Geschmack streiten und unter all den Büchern das Richtige für einen selbst zu finden ist oft garnicht so einfach. Deshalb wollen wir in dieser neuen Reihe einige unserer persönlichen Favoriten vorstellen - vielleicht ist da ja auch was für euch dabei!



Christian Morgenstern (1871 – 1914)




Ich ging auf eine Waldorfschule, die wirklich progressiven und experimentierfreudigen Lyriker wie H.C. Artmann, Ernst Jandl oder Gerhard Rühm waren mir also noch ein paar Jährchen verborgen geblieben. Das hieß aber nicht, dass es grundsätzlich keinen Autor gab der mich persönlich begeisterte. Der mit seinem feinen Gespür für Sprache und wunderbaren Sinn für Humor dazu anstiftete selbst zum Stift zu greifen. Dieser Jemand hieß Christian Morgenstern und zeichnete für einige bekannte Werke der deutschen Literatur, sowohl für Kinder als auch Erwachsene verantwortlich. Darunter die Galgenlieder, der Gingganz, Palmström oder Fisches Nachtgesang.

Neben seinen erzählenden und "malenden" Gedichten - Morgenstern entstammte einer Familie von Landschaftsmalern, was sich mitunter auch in seinen Arbeiten widerspiegelt - experimentierte der geborene Münchner gerne mit Sprache, Schrift- und Klangbild. Manches aus seiner Feder erinnert stilistisch bereits an DADA, das eigentlich erst in den Jahren nach seinem Tod zunehmend an Bedeutung gewann. Anderes weist noch stark naturalistische, melancholische und traumhafte Züge auf. Morgenstern ist vorrangig als komischer Lyriker bekannt, seine ernsten Werke fallen leider oft unter den Lattenrost, werden von Kennern aber nach wie vor sehr geschätzt. Der perfekte Einstieg für angehende Literaten die sich erst noch an die schweren Kaliber herantasten müssen, und auch schön zum laut aufsagen, was hilft ein Gespür für die eigenen Präferenzen beim Vortrag zu entwickeln.


 

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