Nachdem von ihrer Seite aber nichts Besseres kam, nahm ich die Sache dann doch in Angriff. Das nächste Problem war allerdings, dass mein Lebenslauf lückenhaft war und meine künstlerischen Aktivitäten in der Zeit eher abschreckend wirkten. So entschied ich mich nach einiger Recherche für einen relativ kostengünstigen Kurs bei der EURODET, einer in Wien ansässigen Akademie für Berufsdetektive die auch zertifizierte Wachmänner ausbildet. Durch die Corona-Pandemie fand der Kurs online statt, was mir gestattete die Lektionen besser auf meinen Tag abstimmen zu können. Trotzdem gab es sehr viel zu lernen: Über die österreichische Gesetzgebung, Verhalten am Arbeitsplatz, Sicherheitstechnik, Waffenkunde (wo selbst für mich als Pazifist einige Interessante Details dabei waren) usw
Die Module wären staubtrocken gewesen, hätte sich unser Kursleiter nicht mit viel Humor und Fachkenntnis um einen spannenden Unterricht bemüht und aus seinem reichhaltigen Berufsalltag berichtete. Es gab jede Woche auch einen Praxisteil, in dem wir uns zum Beispiel mit Selbstverteidigung, Personenkontrollen und Funkdisziplin beschäftigten. Am Ende des Monats mussten wir einen schriftlichen Test machen, bevor uns unsere Zertifikate ausgehändigt wurden. Diesen, zusammen mit einem genormten Europass-Lebenslauf (Tipp unseres Kursleiters) und einem einwandfreien Leumundszeugnis, schickte ich dann an einen Haufen Sicherheitsfirmen, bevor ich am Ende von meiner jetzigen Firma eingestellt wurde.
Meine Ausbildung war damit aber noch nicht komplett zu Ende. Ich hatte noch einen Erste-Hilfe-Kurs und eine extra Schulung meiner Firma vor mir, ehe ich ein vollwertiger Wachmann war, den man auch mal alleine Dienste verrichten lassen konnte.