MUSIKER ALS LITERATEN

"Der Wanderer über dem Nebelmeer" (1818) von Caspar David Friedrich.




Wer sich die Songtexte vieler zeitgenössischer Popikonen zu Gemüte führt, die täglich im Radio auf und ab gespielt werden, dem mögen Zweifel darüber aufkommen, dass sie sich in denselben geistigen Höhen bewegen wie die Literaten. Die es sich zur Kunst gemacht haben den Rhythmus im Satzbau und die Melodie in der Sprache zu suchen. Die in einigen wohlüberlegten Worten das zum Ausdruck bringen, was ihnen auf der Seele brennt. Ganz ohne Dur und Mol, ohne Riffs und Hooks. Nur die Schrift auf Papier, ein Universum zwischen den Zeilen und die Poesie aus den Mündern, in die Ohren und Herzen des geschätzten Publikums. Nichts das dieser Tage die Charts stürmen würde, wo das übliche Lalala und die sinnentleerten Belanglosigkeiten dazu einladen das Hirn komplett auf Stand-By zu schalten. So scheint es zumindest! Dabei gäbe es sehr wohl Musterbeispiele an zeitgenössischen Musikern, die der Literaturwelt so manche schillernde Perlen in den Schoß gelegt haben. Sei es nun, dass Selbstverfasstes oder Bestehendes rezitieren...





Love and Memory

von John Clare, vorgetragen von Damon Albarn auf seinem Soloalbum

"The Nearer The Fountain, More Pure The Stream Flows" (Deluxe Edition) (2021)






The Raven

von Edgar Allen Poe, vorgetragen von Lou Reed
auf dem gleichnamigen Album von 2003







From Pent-Up Aching Rivers

von Walt Whitman, vorgetragen von Iggy Pop, aus dem Album

"Leaves of Grass" (2016) von Iggy Pop / Tarwater / Alva.Noto 






L'Etat et moi (Mein Vorgehen in 4, 5 Sätzen)

vorgetragen von Jochen Distelmeyer, aus dem Album

"L'Etat et moi" (1994) von Blumfeld







An American Prayer

aus dem gleichnamigen Album (1978) von Jim Morrison, mit Musik von The Doors






LA who am I to love you

aus dem Album "Violet Bent Backwards Over The Grass" (2020) von Lana del Rey




#FEEDBACK

von Manuel Waldner 8. April 2025
Der Text von "Nóttin talar" (Die Nacht spricht) drückt tiefe Traurigkeit und den Wunsch aus, in die Vergangenheit zurückzukehren. Bilder wie ein versteckter Pfad und ein grauer Spiegel deuten auf eine Innenschau und den Wunsch hin, zur Vergangenheit zurückzukehren. Der Sänger spricht von Erinnerungen, die wie Glut brennen, und unausgesprochenen Worten, und fragt sich, ob Antworten in einer anderen Zeit existieren. Es gibt ein starkes Gefühl der Schuld und den Wunsch, vergangene Fehler ungeschehen zu machen, wobei wiederholt darum gebeten wird, Í GEGNUM TÍMANN (durch die Zeit) zurückzukehren, um Dinge zu reparieren. Das Vergehen der Zeit wird durch fallende Tage und stille Tränen dargestellt, was hervorhebt, dass die Zeit nicht umgekehrt werden kann. Der Sänger träumt von einer zweiten Chance, präsent und liebevoll zu sein. Auch wenn eine Rückkehr unmöglich sein mag und der Schmerz persönlich ist, bleibt die Hoffnung, Dinge richtigzustellen. Das Musikvideo, das drei junge Männer beim Spaß zeigt, steht im Kontrast zu diesen traurigen Texten. Es scheint hervorzuheben, wie schnell die Jugend und diese unbeschwerten Zeiten vergehen und wie Handlungen in der Jugend später zu Bedauern führen können. Die Freude im Video repräsentiert eine Zeit, die nicht zurückgebracht werden kann, und die Texte deuten darauf hin, dass die jungen Männer eines Tages zurückblicken und sich wünschen könnten, sie hätten Dinge anders gemacht. Der Unterschied zwischen den fröhlichen Bildern und den traurigen Worten betont, wie die Zeit vergeht und wie unsere vergangenen Handlungen uns belasten können. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol
von Manuel Waldner 31. März 2025
AI-MUSIKPROJEKT: DOMINION PROTOCOL
von Manuel Waldner 31. März 2025
BACKSTAGE @ THE OSCARS - BERNHARD MAIRITSCH
von Manuel Waldner 22. März 2025
Prof. Dr. Heinz Gärtner ist Politikwissenschaftler und Sicherheitsexperte mit Schwerpunkt internationale Beziehungen. Er lehrt an der Universität Wien und ist Senior Fellow am Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip). Gärtner beschäftigt sich in seiner Forschung mit Fragen der Neutralität, Sicherheits- und Friedenspolitik sowie den transatlantischen Beziehungen. Er hat zahlreiche Fachpublikationen veröffentlicht, ist regelmäßig als Experte in den Medien präsent und wirkt in internationalen Gremien zur Sicherheits- und Außenpolitik mit.