DARK ODDITIES #4 (GLOBAL MYSTERY EDITION)





Prolog



Mit dem Erstarken des Internets in den 1990ern wuchs zunehmend ein Bewusstsein für die Welt in der wir leben und damit auch ein Bewusstsein für Dinge die wir nie für möglich gehalten hätten. Da war erstmal eine Menge zu verdauen, was manchem leichter fiel und manchem schwerer. Genau genommen sind wird immer noch nicht fertig mit Verdauen! Während meiner Recherchen für diesen Beitrag bin ich auf etliche wirklich verstörende Ereignisse gestoßen, die tatsächlich stattgefunden haben sollen und es hat mich einige schlaflose Nächte gekostet unter all den unerklärlichen Phänomenen und Katastrophen eine Auswahl zu treffen. (Was okay ist, ich schlafe sowieso nicht so gut!) Die Schwierigkeit war es etwas zu finden, dass nicht bloß schockt und verstört, sondern vielleicht auch inspiriert und die Vorstellungskraft anregt. Hier also vier Beiträge von vier unterschiedlichen Schauplätzen quer über den Globus... 






Canneto di Caronia 



Zwischen 2003 - 04 kam es in der Ortschaft Canneto di Caronia auf Sizilien zu einer Reihe mysteriöser Brände deren Ursache bis dato nicht zur Gänze geklärt werden konnten. Die Ereignisse begannen am 23. Dezember 2003 mit der plötzlichen Explosion eines Fernsehers. Weitere Geräte und Sicherheitskästen wiesen in den kommenden Tagen verheerende Defekte auf. Allein vom darauffolgenden Januar bis März wurden 92 Brände gemeldet, bei einer Einwohnerzahl von gerade mal 150 Personen. Kompasse, Handys und elektrische Türöffner schienen nicht mehr richtig zu funktionieren, Die Ermittler der Vorfälle stießen auf anormale elektromagnetische Aktivitäten und unerklärliche Lichter. Theorien von Poltergeistern oder UFOs machten Runde. Als die Fälle 2008 - vier Jahre nach Ende der Ereignisse - vor einen Staatsanwalt in Mistretta gebracht wurden, schmetterte dieser sie ab und behauptete, es hätte sich lediglich um Brandstiftung gehandelt. Zwischen 2014-15 kam es zu neuen Fällen, für die tatsächlich der 26-jährige Giuseppe Pezzino verantwortlich gemacht werden konnte. Unklar ist, ob er mit den Vorfällen 2003/04 ebenfalls in Verbindung stand.






Kempton Park Hospital



Nur noch wenig ist über das einstige Kempton Park Hospital dokumentiert. Es soll 1976 oder 78 in der südafrikanischen Stadt Kempton Park eröffnet haben und ein topmodernes Krankenhaus mit einem stattlichen Budget gewesen sein. Soweit bekannt gab es nie wirkliche Probleme mit der Anstalt selbst. Dennoch wurden ab 26. Dezember 1996 wie aus dem Nichts keine weiteren Patienten mehr aufgenommen, das Gebäude sukzessive geräumt und geschlossen. Bis heute ist nicht geklärt, was zu diesen Ereignissen geführt haben könnte. Obwohl eine Quarantäne ausgerufen und das Gebiet umzäunt wurde, gab es keine Hinweise darauf, dass irgendeine Seuche ausgebrochen wäre oder dergleichen. Auch die zurückgelassenen Patientenakten und medizinisches Equipment das Unsummen gekostet hatte, geben Rätsel auf, welche die Südafrikanische Regierung nicht willens ist zu beantworten.


Eine Theorie besagt, dass es zur Schließung kam, da das Hospital wegen eines falschen Arztes namens André Esterhuizen in Verruf geraten war, der zwischen 1982 - 90 in der Pädiatrie gearbeitet hatte und auf dessen Konto die Leben zahlreicher Kinder gingen. Dagegen spricht, dass Esterhuizen bereits 1992 verurteilt wurde, ganze 4 Jahre vor Schließung des Hospitals. Mancher munkelt das Gebäude könnte von den Seelen seiner Opfer heimgesucht worden sein. Weitere, glaubhaftere Theorien sprechen von Fällen der Korruption, wogegen allerdings nicht nur das zurückgelassene Equipment spricht. Im Laufe der Jahre gab es mehrere Pläne das Gelände neu zu beleben oder abzureißen, wozu es aber nie kam. 







Schlacht um Los Angeles



Am 7. Dezember 1941 kam es zum berühmt-berüchtigten Angriff auf Pearl Harbor durch die japanischen Streitkräfte, der zum offiziellen Einstieg der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg führte. Seitdem gab es immer wieder Probleme mit japanischen U-Booten, die vor der amerikanischen Westküste patrouillierten und Schiffe angriffen. Keine drei Monate später, am 23. Februar 1942, kam es zum ersten direkten Angriff auf amerikanisches Festland. Der Angriff auf Ellwood, nahe dem kalifornischen Santa Barbara, war zwar nur klein, doch verfehlte er seine Wirkung nicht. Die Westküste lebte in Angst vor einer drohenden Invasion. Auch wurde in weiterer Folge beschlossen japanisch-stämmige Amerikaner in Internierungscamps zu stecken - wovon unter anderem Star Trek-Legende George Takei ein Liedchen singen kann.


Nur einen Tag nach dem Angriff auf Ellwood kam es zu einem der rätselhaftesten und verstörtesten Ereignisse in der Geschichte der Stadt Los Angeles. In der Nacht vom 24. auf den 25. Februar 1942 wurde entlang der gesamten Westküste der Strom gekappt. Scheinwerfer wurden auf den Himmel über L.A. gerichtet, der plötzlich unter Beschuss stand. Doch gegen wen oder was genau gekämpft wurde blieb ein Rätsel. Es gab keine Spuren von abgestürzten Flugzeugen oder irgendwelchen Bomben. In den Wirren des Krieges war der Vorfall schnell vergessen. Doch später rankten sich viele Theorien über das Ereignis. Hatte es tatsächlich einen Angriff der japanischen Streitflotte gegeben? Oder hatte einfach jemand einen Fehler begangen, sich möglicherweise von den Ereignissen in Ellwood meschugge machen lassen? Oder war gar auf ein UFO geschossen worden? Ein 1983 veröffentlichter Bericht des Office of Air Force History, wonach es sich bei dem beschossenen Objekt um einen vermissten Wetterballon gehandelt haben könnte, erinnert tatsächlich ein wenig an die Berichte aus Roswell, New Mexico.   







Das Tunguska-Ereignis



Am 30. Juni 1908 kam es inmitten der sibirischen Wildnis, nahe des Flusses Podkamennaja Tunguska zu einer oder mehreren Explosionen deren Ursache sich bis heute nicht zur Gänze klären lassen. Mit einer Sprengkraft von (laut jüngsten Schätzungen) 4 - 5 Megatonnen TNT wurden in einem Umkreis von 30 Kilometern Bäume entwurzelt, sowie Fenster und Türen im 65 Kilometer entfernten Wanawara eingedrückt. Ein dabei entstehender Feuerschein und die Druckwelle konnten noch in 500 Kilometern Entfernung wahrgenommen werden. Der Einschlag eines Meteoriten wurde ausgeschlossen, da der entstandene Krater kein Gestein enthielt. Theorien zufolge könnte es aber auch zur Explosion eines Asteroiden am Himmel über der Fundstelle gekommen sein. Mittlerweile sind auch vulkanische Aktivitäten nicht auszuschließen. In einer dichter besiedelten Gegend hätte das Tunguska-Ereignis einen verheerenden Schaden anrichten können. Und es scheint garnicht so unwahrscheinlich, dass etwas Vergleichbares noch einmal geschehen könnte...


 

#FEEDBACK

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EinBlick in die Seele der Gesellschaft: Sebastian Bohrn Mena im Kollektivpodcast In der intimen Atmosphäre des Kollektivpodcasts, einem Raum für tiefgründige Gespräche, die, wie der Name schon andeutet, für die gesamte Menschheit von Belang sein sollen, entfaltete sich ein Dialog von seltener Offenheit und Dringlichkeit. Zu Gast bei Musiker und Host David Pross war der Autor und bekannte TV-Analyst Sebastian Bohrn Mena. Was als Aufwärmrunde über seine ungewöhnliche Kindheit begann, entwickelte sich schnell zu einer messerscharfen Analyse der Zerreißproben, denen unsere moderne Welt ausgesetzt ist. Es war ein Gespräch, das von persönlichen Prägungen zu den größten Problemen der Menschheit führte und dabei die feinen Linien zwischen Psychologie, Politik und dem puren Menschsein nachzeichnete. Am Frühstückstisch der Therapeuten: Eine Kindheit unter dem Zeichen der Reflexion Wie prägt es einen Menschen, wenn beide Eltern Psychotherapeuten sind?. Diese Frage, von Host David Pross fast beiläufig gestellt, öffnete die Tür zu Bohrn Menas innerer Welt. Er erzählte von einer Kindheit, in der das Sprechen über Träume am Frühstückstisch zum Alltag gehörte. "Meine Mutter ist Psychoanalytikerin [...], mein Vater ist Gesprächstherapeut", schilderte er. Diese Konstellation sei als Kind grandios gewesen. Es war ein frühes Training in Selbstreflexion, das ihn lehrte, seine Emotionen zu ergründen und zu verstehen, was Erlebnisse mit ihm machen. Diese Erziehung, so wurde im Gespräch deutlich, ist der Nährboden für jene differenzierte Herangehensweise, die viele an seinen öffentlichen Auftritten schätzen – die Fähigkeit, auch in hitzigen Debatten nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. "Dieses differenzierte Betrachten von Sachverhalten, von Personen, aber auch von sich selbst, ist eigentlich die Grundbasis dessen, was ich gelernt habe" , resümierte Bohrn Mena, der selbst einen Doktor der Psychotherapiewissenschaften besitzt. Dieses Rüstzeug erweist sich als unschätzbar, wenn er in Fernsehduellen auf politische Gegner trifft, wo es manchmal "sehr emotional, manchmal auch sehr persönlich wird". Besonders bei Themen wie Migration und Rassismus, die durch die Fluchtgeschichte seiner chilenischen Mutter tief in seiner eigenen Biografie verwurzelt sind, wird die professionelle Distanz zur Herausforderung. "Das triggert was in mir. Das muss ich ganz offen sagen". Er gestand, sich manchmal über sich selbst zu ärgern, wenn er emotional werde, wo er es nicht wollte. Doch er plädierte eindringlich dafür, sich die Menschlichkeit zu bewahren: "Trotzdem glaube ich, ist es wichtig, dass wir Menschen bleiben und das bedeutet, dass wir ehrlich reagieren auf etwas". Der bedrohte Grundkonsens: Ein Plädoyer für die Rettung der Demokratie Vom Persönlichen schlug die Unterhaltung den Bogen zu den großen gesellschaftlichen Verwerfungen. Als größtes Problem unserer Zeit identifizierte Bohrn Mena das systematische Erodieren der Demokratie. Über Jahrzehnte, so seine Analyse, sei den Menschen ein Denken in Konkurrenz und Ellenbogenmentalität eingetrichtert worden , das uns zu Gegnern statt zu Verbündeten mache. Dies höhle den Grundkonsens unserer Gesellschaft aus: die Solidarität und das Prinzip des Miteinanders. "Ich glaube tatsächlich, dass unsere Demokratie angezählt ist" , warnte er mit ernstem Unterton und verwies auf die wachsende Zahl von Menschen, die sich einen "starken Führer" wünschen. Host David Pross warf an dieser Stelle ein, dass es nicht nur ein emotionales, sondern auch ein massives intellektuelles Problem gäbe: eine mangelnde politische Grundbildung. Viele Bürger wüssten nicht einmal, was sie wählten, weil ihnen grundlegende Prinzipien wie die Gewaltentrennung fremd seien. Sein radikaler Vorschlag eines "Wahlführerscheins" stieß bei Bohrn Mena auf offene Ohren für eine Reform, auch wenn er den Hebel woanders ansetzen würde: bei der politischen Bildung, die bereits im Kindergarten beginnen müsse , und bei der Frage, warum man nicht stellvertretend für seine Kinder wählen dürfe, um deren Zukunft mehr Gewicht zu verleihen. Wut als Motor und die Falle des Populismus Einig waren sich beide, dass die Unzufriedenheit vieler Menschen, die "in der Früh hackeln geht und am Abend heimkommt", der Treibstoff für populistische Bewegungen ist. Die FPÖ, so Bohrn Mena, habe es perfektioniert, "der einzige Kanal für Wut in diesem Land" zu sein. Er warnte davor, diese Wut zu negieren, denn sie sei eine "unglaublich mächtige und wertvolle Emotion". Statt die Menschen zu beschwichtigen, müsse man anerkennen: "Du hast recht mit deiner Wut". Die Kunst bestehe darin, diese mobilisierende Kraft für ein gemeinschaftliches Ziel zu kanalisieren, anstatt sie einem "vermeintlich starken Mann" zu überlassen – ein Weg, der historisch betrachtet nicht gut ausgegangen sei. Zukunftsszenarien zwischen KI, Klimakrise und Krieg Das Gespräch navigierte weiter durch die großen Krisenherde der Zukunft. Die künstliche Intelligenz, die, wie Pross aus seiner Perspektive als Musiker schilderte, ganze Berufsfelder zu revolutionieren und zu vernichten droht , sei laut Bohrn Mena nur zu bewältigen, wenn die Politik dafür sorgt, dass die gigantischen Gewinne der Tech-Konzerne der Gemeinschaft zugutekommen. Es sei ein Verteilungsproblem , das sich auch in der Geringschätzung von unbezahlter Sorgearbeit, die meist von Frauen geleistet wird, zeige. Als weiteres existenzielles Megathema benannte er den Wert der Natur. Unser Wirtschaftssystem, das einem Baum erst dann einen Wert zubilligt, wenn man ihn umhackt, führe geradewegs in die Katastrophe. Wir müssten verstehen, "dass wir ein Bestandteil der Natur sind" und ihr wieder Raum geben. Den düsteren Abschluss bildete das Thema Krieg, das alle anderen Krisen wie unter einem Brennglas bündelt. Hier zeigte sich auch der einzige klare Dissens zwischen den Gesprächspartnern. Während Bohrn Mena leidenschaftlich argumentierte, dass es aus pazifistischer Sicht feige sei, einem überfallenen Volk wie der Ukraine die Waffen zur Selbstverteidigung zu verweigern , äußerte Pross sein tiefes Unverständnis darüber, wie Waffenlieferungen je eine Lösung für Krieg sein könnten. Es war ein Moment, der die ganze Komplexität und die moralischen Zwickmühlen unserer Zeit offenbarte. Das Gespräch im Kollektivpodcast war mehr als nur ein Interview. Es war eine gemeinsame, schonungslose Bestandsaufnahme, die den Zuhörer nachdenklich und mit dem Gefühl zurücklässt, dass die Rettung der Demokratie und die Bewältigung der globalen Krisen bei jedem Einzelnen und im gemeinschaftlichen Handeln beginnen. Eine Einladung, nicht wegzusehen, sondern sich einzumischen – und sich vielleicht die ganze, faszinierende Tiefe dieses Dialogs im Podcast selbst anzuhören.