DAS KOLLEKTIV HÖRSPIELZIMMER # 2


Willkommen zurück zu unserer Reihe "Hörspielzimmer" in der wir euch, wie der Name schon verrät, Hörspielproduktionen nahelegen wollen. Wir von der Redaktion des Kollektiv-Magazins sind schon seit Jahren große Fans und wollen euch einige unserer persönlichen Favoriten, aber auch selbst uns bisher unbekannte Produktionen vorstellen.



01. Funny van Dannen - Zurück im Paradies 



Eigentlich kennt man ihn ja vor allem als Deutschen Liedermacher niederländischer Herkunft, der kauzige Lieder auf der Gitarre spielt, die auch schon mal von den Toten Hosen gecovert werden. Zu bieten hat Funny van Dannen aber noch mehr und nein, wir meinen jetzt nicht, dass er Gründungsmitglied der Lassie Singers war, die man sich auch mal wieder anhören könnte. Was wir meinen sind seine oft übersehenen literarischen Machwerke. Wie beispielsweise die Kurzgeschichten-Sammlung "Zurück im Paradies" (2007) die sich in der vom Autor selbst vorgetragenen Hörbuchfassung am Besten zu Gemüte führen lässt. Denn eigentlich sind es sogar kleine Hörspiele, die er da recht unterhaltsam und in aller Gemütlichkeit zum Besten gibt.


 





02. Deutschland 2089



2010 brachte der deutsche btb Verlag unter der Herausgeberschaft der Münchner Autorin Katarina Agathos einen Sammelband auf dem Markt, der den Titel "Deutschland 2089" trug. In ihm versammelt finden sich 17 Zukunftsvisionen aus der Feder von Jörg Albrecht, Emma Braslavsky, Françoise Cactus, Heike Geissler, Annett Gröschner, Schorsch Kamerun, Thomas Kapielski, Steffen Kopetzky, Andreas Neumeister, Georg M. Oswald, Thomas Palzer, Thomas Pletzinger, Steffen Popp, Kathrin Röggla, Julia Zange, Raul Zelik und Felicia Zeller. Im Hörspielpool des Radiosenders Bayern 2 finden alle Beiträge zum Nachhören, siehe hier. In diesem Artikel hier wollen wir aber vor allem das Hörspiel "Killerschildkröten" der deutsch-französischen Autorin und Musikerin Françoise Cactus (Stereo Total) vorstellen, welche 2021 leider verstorben ist. (Bei Problemen mit Browser diesem Link folgen)







03. Eugene Ionesco - Die Nashörner



Nach dem gleichnamigen Stück des rumänisch-französischen Dramatikers Ionesco, welches 1959 uraufgeführt wurde und zu einem der klassischen Werke des Absurden Theaters zählt, produzierte der ORF in Zusammenarbeit mit dem NDR 1983 eine von Vintila Ivanceanu bearbeitete Hörspielfassung. Im Zentrum der Handlung steht die Verwandlung der Bevölkerung in Nashörner, welcher der Protagonist Behringer gegenüber steht, der sich bis zum Schluss gegen die vermeintliche Seuche zur Wehr setzt, nur um am Ende als einziger Mensch, ganz alleine dazustehen. Eine Fabel über den Verlust der Menschlichkeit in einer Gesellschaft und die Einsamkeit des Idealisten, der hilflos zusehen muss, wie sich die Welt um ihn verändert.   



#FEEDBACK

von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
Die ersten Male in Film und Kino
von Manuel Waldner 8. Mai 2025
Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol