DARK ODDITIES #32 (JAPAN EDITION)

Disclaimer: Die hier gezeigten Beiträge enthalten zum Teil erschreckendes, verstörendes Material, sowie schnelle Lichtwechsel die möglicherweise epileptische Anfälle auslösen können. 





Prolog



Japan mag zwar nur eine kleiner Inselstaat im fernen Osten sein, doch sind seine reichhaltige Kultur, seine blühende Industrie und sein enormer Einfluss auf die Welt nicht wegzuleugnen. Auch in Sachen Horror hat Japan einiges zu bieten. Man denke nur an den ersten Godzilla von 1954, der in seiner Zerstörungskraft an die zu diesem Zeitpunkt kaum 10 Jahre zurückliegenden Schrecken von Hiroshima und Nagasaki erinnerte. Oder an den verstörenden Body Horror-Schocker Tetsuo: The Iron Man (1989) in dem sich jemand Metallteile unters Fleisch rammt. An Klassiker wie Ringu (1998) oder Ju-On: The Grudge (2002), die bald so erfolgreich wurden, dass Remakes mit namhaften US-SchauspielerInnen produziert wurden. Ganz zu schweigen von den unzähligen Mangas und Animes, Büchern, Comiks, CDs und anderen Medien die sich mit dem Genre beschäftigen. All das ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs, denn auch im wirklichen Leben spielen sich in und um Japan einige Dinge ab, die einen das Fürchten lehren. Dinge über die man selbst im aufgeschlossenen Japan nur unter vorgehaltener Hand spricht...     




Japanische Mutproben


Wer kennt nicht die Urban Legend um den rachsüchtigen Geist der Bloody Mary? Einer entstellten und als Hexe verbrannten Frau, die angeblich heraufbeschwört werden kann, wenn man ihren Namen bei Kerzenlicht dreimal in einen Spiegel ruft. Variationen der Geschichte lassen sich auf der ganzen Welt finden, wie die Svarta Madame (Schwarze Madame) in Schweden oder Hanako-san in Japan. Gerade dort war man ganz besonders kreativ was solche Legenden betrifft und hat sich sowohl von der lokalen Folklore, als auch modernen Technologien inspirieren lassen. Jede ist mit einer rituellen Mutproben verbunden, die selbst dem gefestigtsten Charakter durch Mark und Bein geht. Blameitonjorge hat sich mit ReignBot, Dr. CreepenLets Read! und That Creepy Reading zusammen getan, um uns 10 düstere Beispiele vorzustellen...





Geisterschiffe


Jedes Jahr werden Dutzende Fischerboote an die Westküste Japans gespült, deren Besatzung entweder tot oder im Meer verschollen gegangen ist. In manchen Jahren übersteigt die Zahl der gefundenen Schiffe sogar den dreistelligen Bereich. Über die genaue Herkunft und Intention der Geisterschiffe lässt sich nur Vermutungen anstellen. So gibt es Theorien, dass es sich um verzweifelte Fischer aus Nordkorea handeln muss, die so weit vom Kurs abkommen, weil sie in den eigenen, von China überfischten Gewässern kaum Fang machen. Anderen Theorien zufolge könnte es sich auch um Flüchtlinge oder Spione handeln oder um illegale Fischer aus China selbst oder eine Art kranker, ausländischer Propaganda. Selbst übernatürliche Ursachen werden nicht ausgeschlossen. Was die Angelegenheit umso verstörender macht, ist dass die Todesursachen in vielen Fällen ungeklärt blieben. Die Leichen waren seltsam verstümmelt und die Schiffe hatten noch genügend Lebensmittel an Bord. Auch der Umstand, dass weder die Verstorbenen noch die Schiffe beansprucht werden, gibt Rätsel auf. Hier ein Beitrag von Elder's Vault...









Das Monster mit 21 Gesichtern



Mitte der 1980er wurde Japan von einer bizarren, kriminellen Organisation in Atem gehalten, die sich selbst Kaijin Nijūichi Mensō nannte, zu Deutsch: Das Monster mit 21 Gesichtern. Im März 1984 entführten die Gruppe den Präsident des Lebensmittelherstellers Ezaki Glico und forderten ein Lösegeld von 1 Billion Yen, sowie 100 Kg Goldbarren. Bevor es zu einer Übergabe kommen konnte, gelang dem Entführten allerdings die Flucht aus einem abgelegenen Warenhaus in Osaka. Der eigentliche Terror begann damit aber erst, denn Das Monster mit 21 Gesichtern verkündete nun Süßwaren von Ezaki Glico mit Zyankali versetzt zu haben. Das Unternehmen sah sich daraufhin gezwungen seine Produkte aus den Läden zu nehmen, was einen Schaden in Millionen-Höhe verursachte und etlichen Arbeitern den Job kostete. Auch das Konkurrenzunternehmen Morinaga blieb von Drohungen nicht verschont. So plötzlich wie die Organisation in Erscheinung getreten war, verschwand sie auch wieder. Bis heute bleibt ungeklärt wer wirklich hinter dem Monster mit 21 Gesichtern steckte. ReignBot geht ins Detail...






Der Chichijima-Vorfall


1944 wurden neun US-amerikanische Kampfpiloten während eines Angriffs auf die 700 Meilen südlich von Tokyo gelegene Insel Chichi Jima abgeschossen, von denen acht Mann in japanische Gefangenschaft gerieten. Was mit ihnen geschah blieb für viele Jahre ein dunkles Geheimnis, das nicht zuletzt deshalb aufgedeckt wurde, weil es sich bei dem neunten Mann der als Einziger entkam, um eine spätere Berühmtheit handelte. Die Kriegsgefangenen wurden unter grausamsten Umständen auf Chichi Jima festgehalten und misshandelt, bevor Vier von ihnen unter dem Befehl des zuständigen Offiziers Yoshio Tachibana geschlachtet, zubereitet und verspeist wurden. MrBallen erzählt die ganze markerschütternde Geschichte. WARNUNG: Nichts für schwache Nerven!



#FEEDBACK

von Manuel Waldner 6. September 2025
HOSE RUNTER: DER PODCAST VOR SHOW DE TOILETTE
von Peter.W. 5. September 2025
Das Mark des Lebens aussaugen
von Manuel Waldner 5. September 2025
DR. MICHAEL HOCH & DI DR. NORBERT FRISCHAUF
von Manuel Waldner 23. August 2025
EinBlick in die Seele der Gesellschaft: Sebastian Bohrn Mena im Kollektivpodcast In der intimen Atmosphäre des Kollektivpodcasts, einem Raum für tiefgründige Gespräche, die, wie der Name schon andeutet, für die gesamte Menschheit von Belang sein sollen, entfaltete sich ein Dialog von seltener Offenheit und Dringlichkeit. Zu Gast bei Musiker und Host David Pross war der Autor und bekannte TV-Analyst Sebastian Bohrn Mena. Was als Aufwärmrunde über seine ungewöhnliche Kindheit begann, entwickelte sich schnell zu einer messerscharfen Analyse der Zerreißproben, denen unsere moderne Welt ausgesetzt ist. Es war ein Gespräch, das von persönlichen Prägungen zu den größten Problemen der Menschheit führte und dabei die feinen Linien zwischen Psychologie, Politik und dem puren Menschsein nachzeichnete. Am Frühstückstisch der Therapeuten: Eine Kindheit unter dem Zeichen der Reflexion Wie prägt es einen Menschen, wenn beide Eltern Psychotherapeuten sind?. Diese Frage, von Host David Pross fast beiläufig gestellt, öffnete die Tür zu Bohrn Menas innerer Welt. Er erzählte von einer Kindheit, in der das Sprechen über Träume am Frühstückstisch zum Alltag gehörte. "Meine Mutter ist Psychoanalytikerin [...], mein Vater ist Gesprächstherapeut", schilderte er. Diese Konstellation sei als Kind grandios gewesen. Es war ein frühes Training in Selbstreflexion, das ihn lehrte, seine Emotionen zu ergründen und zu verstehen, was Erlebnisse mit ihm machen. Diese Erziehung, so wurde im Gespräch deutlich, ist der Nährboden für jene differenzierte Herangehensweise, die viele an seinen öffentlichen Auftritten schätzen – die Fähigkeit, auch in hitzigen Debatten nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. "Dieses differenzierte Betrachten von Sachverhalten, von Personen, aber auch von sich selbst, ist eigentlich die Grundbasis dessen, was ich gelernt habe" , resümierte Bohrn Mena, der selbst einen Doktor der Psychotherapiewissenschaften besitzt. Dieses Rüstzeug erweist sich als unschätzbar, wenn er in Fernsehduellen auf politische Gegner trifft, wo es manchmal "sehr emotional, manchmal auch sehr persönlich wird". Besonders bei Themen wie Migration und Rassismus, die durch die Fluchtgeschichte seiner chilenischen Mutter tief in seiner eigenen Biografie verwurzelt sind, wird die professionelle Distanz zur Herausforderung. "Das triggert was in mir. Das muss ich ganz offen sagen". Er gestand, sich manchmal über sich selbst zu ärgern, wenn er emotional werde, wo er es nicht wollte. Doch er plädierte eindringlich dafür, sich die Menschlichkeit zu bewahren: "Trotzdem glaube ich, ist es wichtig, dass wir Menschen bleiben und das bedeutet, dass wir ehrlich reagieren auf etwas". Der bedrohte Grundkonsens: Ein Plädoyer für die Rettung der Demokratie Vom Persönlichen schlug die Unterhaltung den Bogen zu den großen gesellschaftlichen Verwerfungen. Als größtes Problem unserer Zeit identifizierte Bohrn Mena das systematische Erodieren der Demokratie. Über Jahrzehnte, so seine Analyse, sei den Menschen ein Denken in Konkurrenz und Ellenbogenmentalität eingetrichtert worden , das uns zu Gegnern statt zu Verbündeten mache. Dies höhle den Grundkonsens unserer Gesellschaft aus: die Solidarität und das Prinzip des Miteinanders. "Ich glaube tatsächlich, dass unsere Demokratie angezählt ist" , warnte er mit ernstem Unterton und verwies auf die wachsende Zahl von Menschen, die sich einen "starken Führer" wünschen. Host David Pross warf an dieser Stelle ein, dass es nicht nur ein emotionales, sondern auch ein massives intellektuelles Problem gäbe: eine mangelnde politische Grundbildung. Viele Bürger wüssten nicht einmal, was sie wählten, weil ihnen grundlegende Prinzipien wie die Gewaltentrennung fremd seien. Sein radikaler Vorschlag eines "Wahlführerscheins" stieß bei Bohrn Mena auf offene Ohren für eine Reform, auch wenn er den Hebel woanders ansetzen würde: bei der politischen Bildung, die bereits im Kindergarten beginnen müsse , und bei der Frage, warum man nicht stellvertretend für seine Kinder wählen dürfe, um deren Zukunft mehr Gewicht zu verleihen. Wut als Motor und die Falle des Populismus Einig waren sich beide, dass die Unzufriedenheit vieler Menschen, die "in der Früh hackeln geht und am Abend heimkommt", der Treibstoff für populistische Bewegungen ist. Die FPÖ, so Bohrn Mena, habe es perfektioniert, "der einzige Kanal für Wut in diesem Land" zu sein. Er warnte davor, diese Wut zu negieren, denn sie sei eine "unglaublich mächtige und wertvolle Emotion". Statt die Menschen zu beschwichtigen, müsse man anerkennen: "Du hast recht mit deiner Wut". Die Kunst bestehe darin, diese mobilisierende Kraft für ein gemeinschaftliches Ziel zu kanalisieren, anstatt sie einem "vermeintlich starken Mann" zu überlassen – ein Weg, der historisch betrachtet nicht gut ausgegangen sei. Zukunftsszenarien zwischen KI, Klimakrise und Krieg Das Gespräch navigierte weiter durch die großen Krisenherde der Zukunft. Die künstliche Intelligenz, die, wie Pross aus seiner Perspektive als Musiker schilderte, ganze Berufsfelder zu revolutionieren und zu vernichten droht , sei laut Bohrn Mena nur zu bewältigen, wenn die Politik dafür sorgt, dass die gigantischen Gewinne der Tech-Konzerne der Gemeinschaft zugutekommen. Es sei ein Verteilungsproblem , das sich auch in der Geringschätzung von unbezahlter Sorgearbeit, die meist von Frauen geleistet wird, zeige. Als weiteres existenzielles Megathema benannte er den Wert der Natur. Unser Wirtschaftssystem, das einem Baum erst dann einen Wert zubilligt, wenn man ihn umhackt, führe geradewegs in die Katastrophe. Wir müssten verstehen, "dass wir ein Bestandteil der Natur sind" und ihr wieder Raum geben. Den düsteren Abschluss bildete das Thema Krieg, das alle anderen Krisen wie unter einem Brennglas bündelt. Hier zeigte sich auch der einzige klare Dissens zwischen den Gesprächspartnern. Während Bohrn Mena leidenschaftlich argumentierte, dass es aus pazifistischer Sicht feige sei, einem überfallenen Volk wie der Ukraine die Waffen zur Selbstverteidigung zu verweigern , äußerte Pross sein tiefes Unverständnis darüber, wie Waffenlieferungen je eine Lösung für Krieg sein könnten. Es war ein Moment, der die ganze Komplexität und die moralischen Zwickmühlen unserer Zeit offenbarte. Das Gespräch im Kollektivpodcast war mehr als nur ein Interview. Es war eine gemeinsame, schonungslose Bestandsaufnahme, die den Zuhörer nachdenklich und mit dem Gefühl zurücklässt, dass die Rettung der Demokratie und die Bewältigung der globalen Krisen bei jedem Einzelnen und im gemeinschaftlichen Handeln beginnen. Eine Einladung, nicht wegzusehen, sondern sich einzumischen – und sich vielleicht die ganze, faszinierende Tiefe dieses Dialogs im Podcast selbst anzuhören.