DAS IST NUR EIN TEST

ACHTUNG: DENKEN SIE NICHT AN EIN BLAUES SCHAF!

Als Einstimmung für diesen Beitrag des Magazins, sehen Sie sich bitte dieses kurze Video an:

Die menschliche Aufmerksamkeit ist ein faszinierendes Phänomen. Wir alle denken, dass wir unsere Umgebung und unsere Gedanken vollständig kontrollieren können, aber in Wirklichkeit sind wir viel unaufmerksamer als wir glauben. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Wissenschaft hinter der menschlichen Aufmerksamkeit und wie sie abgelenkt werden kann.


Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Forschung ist, dass unsere Aufmerksamkeit begrenzt ist. Das bedeutet, dass wir nicht in der Lage sind, uns auf alles in unserer Umgebung zu konzentrieren. Stattdessen müssen wir auswählen, was wir beachten und was wir ignorieren. Diese Auswahl basiert auf verschiedenen Faktoren, wie unseren Erwartungen, unseren Interessen und unserer kognitiven Belastung.


Die kognitive Belastung ist ein wichtiger Faktor, der unsere Aufmerksamkeit beeinflusst. Wenn wir mit einer Aufgabe beschäftigt sind, die viel Denkarbeit erfordert, haben wir weniger Aufmerksamkeit für andere Dinge. Zum Beispiel können wir beim Autofahren nicht gleichzeitig eine komplizierte Mathematikaufgabe lösen und auf den Verkehr achten. Diese Art von kognitiver Belastung kann auch dazu führen, dass wir bestimmte Dinge übersehen, die uns eigentlich auffallen sollten.


Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass unsere Aufmerksamkeit leicht abgelenkt werden kann. Zum Beispiel können unerwartete Ereignisse oder Reize unsere Aufmerksamkeit von einer Aufgabe ablenken. Eine Studie aus dem Jahr 1998 untersuchte dies, indem sie Probanden bat, einen Film anzuschauen, in dem ein Basketballspiel stattfand. Die Probanden sollten zählen, wie oft ein bestimmtes Team den Ball besitzt. Während des Films trat ein Mann in einem Gorillakostüm auf, der mitten auf dem Spielfeld tanzte. Die überraschende Tatsache war, dass fast die Hälfte der Probanden den Gorilla nicht bemerkte, weil sie so auf das Zählen des Balls konzentriert waren.


Ein weiterer Faktor, der unsere Aufmerksamkeit beeinflussen kann, ist die Technologie. Die heutige Welt ist voller Ablenkungen, wie Smartphones, soziale Medien und E-Mails. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass die ständige Verfügbarkeit von Smartphones zu einer höheren kognitiven Belastung führt, was zu einer geringeren Aufmerksamkeit und einer schlechteren Leistung bei kognitiven Aufgaben führen kann.


Insgesamt ist die menschliche Aufmerksamkeit ein faszinierendes und komplexes Phänomen, das durch viele Faktoren beeinflusst wird. Wir können unsere Aufmerksamkeit nicht einfach kontrollieren, sondern müssen uns bewusst sein, dass sie begrenzt und leicht abgelenkt werden kann. Indem wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und uns von Ablenkungen fernhalten, können wir unsere Aufmerksamkeit verbessern und unsere Leistung bei verschiedenen Aufgaben steigern.


Quellen:

  • Kahneman, D. (1973). Attention and Effort. Prentice Hall.
  • Simons, D. J., & Chabris, C. F

Es gibt viele Situationen, in denen wir als Menschen Dinge übersehen, obwohl sie uns eigentlich auffallen sollten. Hier sind einige Beispiele:

  1. Blindheit für Veränderungen: Eine Studie aus dem Jahr 1997 von Daniel Simons und Christopher Chabris zeigt, dass Menschen oft Veränderungen in ihrer Umgebung übersehen, wenn sie zu sehr auf eine bestimmte Aufgabe fokussiert sind. In ihrem Experiment wurden Teilnehmer gebeten, eine Gruppe von Menschen in schwarzen oder weißen T-Shirts den Ball hin und her werfen zu zählen. Währenddessen trat eine Person in einem Gorillakostüm auf, mitten in das Geschehen, blieb für einige Sekunden stehen und verließ dann die Szene. Erstaunlicherweise bemerkte etwa die Hälfte der Teilnehmer den Gorilla nicht, weil sie zu sehr mit dem Zählen der Ballwechsel beschäftigt waren.

  2. Blickwinkelabhängigkeit: Unsere Wahrnehmung kann auch von unserem Blickwinkel abhängig sein. Eine Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass Menschen eine bestimmte Aufgabe unterschiedlich lösen, abhängig davon, ob sie von oben oder von unten auf ein Objekt schauen. In diesem Experiment sollten Teilnehmer ein Gitternetz mit roten Quadraten füllen, aber nur in bestimmten Bereichen. Wenn das Gitternetz von oben betrachtet wurde, waren die Teilnehmer weniger geneigt, die roten Quadrate in den oberen Bereichen zu platzieren.

  3. Inattentional Blindness: Inattentional Blindness tritt auf, wenn wir Dinge übersehen, die außerhalb unserer Aufmerksamkeit liegen, auch wenn sie sehr offensichtlich sind. Ein berühmtes Beispiel ist das Experiment mit dem Gorilla-Kostüm (siehe oben), aber es gibt viele andere Beispiele. Zum Beispiel könnten wir bei der Suche nach einem bestimmten Objekt in einem Raum das Objekt übersehen, weil wir uns zu sehr auf die Suche konzentrieren.

  4. Vertrautheit: Wenn wir Dinge sehen, die uns vertraut sind, kann es leicht passieren, dass wir bestimmte Details übersehen. Wir nehmen die Dinge einfach als gegeben hin und bemerken möglicherweise nicht, wenn sich etwas ändert. Dies kann zum Beispiel bei der Arbeit oder zu Hause passieren, wenn wir uns an eine bestimmte Umgebung gewöhnen und nicht mehr darauf achten.

Insgesamt gibt es viele Situationen, in denen wir Dinge übersehen, obwohl sie uns eigentlich auffallen sollten. Dies liegt daran, dass unsere Wahrnehmung begrenzt ist und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, wie z.B. unserer Aufmerksamkeit, unserem Blickwinkel und unserer Vertrautheit mit bestimmten Dingen.


Ein weiterer Faktor, der unsere Aufmerksamkeit beeinflussen kann, ist die Technologie. Die heutige Welt ist voller Ablenkungen, wie Smartphones, soziale Medien und E-Mails. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass die ständige Verfügbarkeit von Smartphones zu einer höheren kognitiven Belastung führt, was zu einer geringeren Aufmerksamkeit und einer schlechteren Leistung bei kognitiven Aufgaben führen kann.


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Diese Frage, von Host David Pross fast beiläufig gestellt, öffnete die Tür zu Bohrn Menas innerer Welt. Er erzählte von einer Kindheit, in der das Sprechen über Träume am Frühstückstisch zum Alltag gehörte. "Meine Mutter ist Psychoanalytikerin [...], mein Vater ist Gesprächstherapeut", schilderte er. Diese Konstellation sei als Kind grandios gewesen. Es war ein frühes Training in Selbstreflexion, das ihn lehrte, seine Emotionen zu ergründen und zu verstehen, was Erlebnisse mit ihm machen. Diese Erziehung, so wurde im Gespräch deutlich, ist der Nährboden für jene differenzierte Herangehensweise, die viele an seinen öffentlichen Auftritten schätzen – die Fähigkeit, auch in hitzigen Debatten nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. "Dieses differenzierte Betrachten von Sachverhalten, von Personen, aber auch von sich selbst, ist eigentlich die Grundbasis dessen, was ich gelernt habe" , resümierte Bohrn Mena, der selbst einen Doktor der Psychotherapiewissenschaften besitzt. Dieses Rüstzeug erweist sich als unschätzbar, wenn er in Fernsehduellen auf politische Gegner trifft, wo es manchmal "sehr emotional, manchmal auch sehr persönlich wird". Besonders bei Themen wie Migration und Rassismus, die durch die Fluchtgeschichte seiner chilenischen Mutter tief in seiner eigenen Biografie verwurzelt sind, wird die professionelle Distanz zur Herausforderung. "Das triggert was in mir. Das muss ich ganz offen sagen". Er gestand, sich manchmal über sich selbst zu ärgern, wenn er emotional werde, wo er es nicht wollte. Doch er plädierte eindringlich dafür, sich die Menschlichkeit zu bewahren: "Trotzdem glaube ich, ist es wichtig, dass wir Menschen bleiben und das bedeutet, dass wir ehrlich reagieren auf etwas". Der bedrohte Grundkonsens: Ein Plädoyer für die Rettung der Demokratie Vom Persönlichen schlug die Unterhaltung den Bogen zu den großen gesellschaftlichen Verwerfungen. Als größtes Problem unserer Zeit identifizierte Bohrn Mena das systematische Erodieren der Demokratie. Über Jahrzehnte, so seine Analyse, sei den Menschen ein Denken in Konkurrenz und Ellenbogenmentalität eingetrichtert worden , das uns zu Gegnern statt zu Verbündeten mache. Dies höhle den Grundkonsens unserer Gesellschaft aus: die Solidarität und das Prinzip des Miteinanders. "Ich glaube tatsächlich, dass unsere Demokratie angezählt ist" , warnte er mit ernstem Unterton und verwies auf die wachsende Zahl von Menschen, die sich einen "starken Führer" wünschen. Host David Pross warf an dieser Stelle ein, dass es nicht nur ein emotionales, sondern auch ein massives intellektuelles Problem gäbe: eine mangelnde politische Grundbildung. Viele Bürger wüssten nicht einmal, was sie wählten, weil ihnen grundlegende Prinzipien wie die Gewaltentrennung fremd seien. Sein radikaler Vorschlag eines "Wahlführerscheins" stieß bei Bohrn Mena auf offene Ohren für eine Reform, auch wenn er den Hebel woanders ansetzen würde: bei der politischen Bildung, die bereits im Kindergarten beginnen müsse , und bei der Frage, warum man nicht stellvertretend für seine Kinder wählen dürfe, um deren Zukunft mehr Gewicht zu verleihen. Wut als Motor und die Falle des Populismus Einig waren sich beide, dass die Unzufriedenheit vieler Menschen, die "in der Früh hackeln geht und am Abend heimkommt", der Treibstoff für populistische Bewegungen ist. Die FPÖ, so Bohrn Mena, habe es perfektioniert, "der einzige Kanal für Wut in diesem Land" zu sein. Er warnte davor, diese Wut zu negieren, denn sie sei eine "unglaublich mächtige und wertvolle Emotion". Statt die Menschen zu beschwichtigen, müsse man anerkennen: "Du hast recht mit deiner Wut". Die Kunst bestehe darin, diese mobilisierende Kraft für ein gemeinschaftliches Ziel zu kanalisieren, anstatt sie einem "vermeintlich starken Mann" zu überlassen – ein Weg, der historisch betrachtet nicht gut ausgegangen sei. Zukunftsszenarien zwischen KI, Klimakrise und Krieg Das Gespräch navigierte weiter durch die großen Krisenherde der Zukunft. Die künstliche Intelligenz, die, wie Pross aus seiner Perspektive als Musiker schilderte, ganze Berufsfelder zu revolutionieren und zu vernichten droht , sei laut Bohrn Mena nur zu bewältigen, wenn die Politik dafür sorgt, dass die gigantischen Gewinne der Tech-Konzerne der Gemeinschaft zugutekommen. Es sei ein Verteilungsproblem , das sich auch in der Geringschätzung von unbezahlter Sorgearbeit, die meist von Frauen geleistet wird, zeige. Als weiteres existenzielles Megathema benannte er den Wert der Natur. Unser Wirtschaftssystem, das einem Baum erst dann einen Wert zubilligt, wenn man ihn umhackt, führe geradewegs in die Katastrophe. Wir müssten verstehen, "dass wir ein Bestandteil der Natur sind" und ihr wieder Raum geben. Den düsteren Abschluss bildete das Thema Krieg, das alle anderen Krisen wie unter einem Brennglas bündelt. Hier zeigte sich auch der einzige klare Dissens zwischen den Gesprächspartnern. Während Bohrn Mena leidenschaftlich argumentierte, dass es aus pazifistischer Sicht feige sei, einem überfallenen Volk wie der Ukraine die Waffen zur Selbstverteidigung zu verweigern , äußerte Pross sein tiefes Unverständnis darüber, wie Waffenlieferungen je eine Lösung für Krieg sein könnten. Es war ein Moment, der die ganze Komplexität und die moralischen Zwickmühlen unserer Zeit offenbarte. Das Gespräch im Kollektivpodcast war mehr als nur ein Interview. Es war eine gemeinsame, schonungslose Bestandsaufnahme, die den Zuhörer nachdenklich und mit dem Gefühl zurücklässt, dass die Rettung der Demokratie und die Bewältigung der globalen Krisen bei jedem Einzelnen und im gemeinschaftlichen Handeln beginnen. Eine Einladung, nicht wegzusehen, sondern sich einzumischen – und sich vielleicht die ganze, faszinierende Tiefe dieses Dialogs im Podcast selbst anzuhören.