DARK ODDITIES #26

Disclaimer: Die hier gezeigten Beiträge enthalten zum Teil erschreckendes, verstörendes Material, sowie schnelle Lichtwechsel die möglicherweise epileptische Anfälle auslösen können. 





Prolog



In der letzten Folge von Dark Oddity - für's Erste - zeigen wir euch wieder ein bisschen was von allem: Eine Urban Legend aus den 1970ern, einen interessanten Polizeifall um eine unheimliche Begegnung, ein mysteriöses Phänomen das Tiere auf der ganzen Welt befällt und Analog Horror vom Feinsten. Und weil's in letzter Zeit aus irgendeinem Grund zu kurz gekommen ist, wird sich alles in irgendeiner Form um Außerirdische drehen - mehr oder weniger. Es hat uns gefreut euch wieder mit Beiträgen aus der dunklen und verstörenden Welt des Internets zu versorgen und sollte bis Halloween wieder genug Material zusammen kommen, machen wir auch gerne eine dritte Staffel. Falls ihr Wünsche oder Anregungen habt schreibt uns an: redaktion@kollektiv-magazin.com



The Sandown Clown Incident


Im Mai des Jahres 1973 sollen zwei Kinder auf der britischen Isle of Wight eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht haben, die UFO-Enthusiasten aufhorchen ließ. In einem abgelegenen Gebiet nahe dem Flughafen Sandown/Isle of Wight trafen sie eigenen Angaben zufolge auf ein Wesen das aussah wie eine Mischung aus Clown und Roboter. Der Clown schien freundlich, wenn auch ein wenig verwahrlost und äußerst merkwürdig. Unter anderen Umständen wäre die Geschichte leicht als Fantasterei der Beiden abgetan worden, hätte der Vater des Mädchens nicht in den Jahren zuvor selbst einige unerklärliche Dinge erlebt. Shrouded Hand hat dazu ein brandneues Feature gemacht...






Lonnie Zamora's UFO-Sichtung



Am 24. April 1964 machte Sergeant Lonnie Zamora vom Police Department of Socorro, New Mexico eigenen Angabe zufolge eine Entdeckung, die sein Leben für immer veränderte. Er habe gegen Abend einen Raser durch das im Süden der Stadt gelegene Wüstengebiet verfolgt, als er im Nordosten auf eine Art Explosion aufmerksam wurde.
Er ließ von dem Fahrer ab, um der Sache nachzugehen und entdeckte zu seiner großen Überraschung ein weißes Objekt das er aus der Entfernung zunächst für einen umgekippten Laster hielt. Er staunte nicht schlecht, als das Vehikel unter sich blaue und orange Flammen ausstieß und in Windeseile davonflog. Der Vorfall wurde sowohl von der U.S. Air Force und als auch Ufologen und der Presse untersucht. Einige Sprachen sich für einen Hoax von Studenten aus, die Stadt Socorro selbst machte bald eine Touristenattraktion daraus. Zamora selbst hatte irgendwann die Schnauze voll ständig auf den Vorfall angesprochen zu werden. Er kündigte und übernahm die Leitung einer Tankstelle, bevor er 2009 an den Folgen eines Herzinfarkts starb.
Blameitonjorge hat sich das Ganze einmal genauer angesehen... 






Cattle Mutilation


Eigentlich hatte die für ihren skeptischen Blick berüchtigte Youtuberin ReignBot geplant, Verschwörungtheorien über das seit den 1960ern bekannte Phänomen der Tierverstümmelung zu zerpflücken. Doch stellte sich heraus, dass die Wissenschaft diesbezüglich bis heute vor einem Rätsel steht. Immer wieder werden Nutztiere auf der ganzen Welt tot und verstümmelt aufgefunden, oft ohne jeden klar ersichtlichen Grund. Nicht selten fehlen ganze Körperteile und Organe, wobei es scheint als wäre - wenn überhaupt - mit unglaublicher Präzision gearbeitet worden. Besagte Theorien deuten auf den Eingriff außerirdischer Lebensformen, man munkelt aber auch von einem satanischen Kult oder Experimenten der CIA. Kein Wunder das bei ReignBot die Alarmglocken läuten. Aber kann sie eine plausible Erklärung finden?

 





Gemini Home Entertainment



Zum Abschluss noch ein großer Brocken, an dem ihr bis zu unserer Rückkehr kauen könnt: Eine 2 1/2 Stunden dauernde, aber nichtsdestotrotz spannende Dokumentation aus dem Hause
Nexpo, über eines der nervenaufreibendsten Analog Horror-Webserien die derzeit das Internet in Atem halten. Die Rede ist von Gemini Home Entertainment, basierend auf fiktiven Videokassetten aus einer Welt die von alptraumhaften Monstern heimgesucht wird. In gewohnter Weise deckt jedes Video ein Puzzleteil auf, welches nach und nach das ganze Ausmaß des Schreckens preis gibt. Damit nicht genug gibt es auch noch ein Videospiel, an dem ihr euch auch gerne selbst versuchen könnt. Das heißt, wenn ihr die Nerven dafür habt...

https://alpine-arts.itch.io/lethal-omen     




#FEEDBACK

von Manuel Waldner 6. September 2025
HOSE RUNTER: DER PODCAST VOR SHOW DE TOILETTE
von Peter.W. 5. September 2025
Das Mark des Lebens aussaugen
von Manuel Waldner 5. September 2025
DR. MICHAEL HOCH & DI DR. NORBERT FRISCHAUF
von Manuel Waldner 23. August 2025
EinBlick in die Seele der Gesellschaft: Sebastian Bohrn Mena im Kollektivpodcast In der intimen Atmosphäre des Kollektivpodcasts, einem Raum für tiefgründige Gespräche, die, wie der Name schon andeutet, für die gesamte Menschheit von Belang sein sollen, entfaltete sich ein Dialog von seltener Offenheit und Dringlichkeit. Zu Gast bei Musiker und Host David Pross war der Autor und bekannte TV-Analyst Sebastian Bohrn Mena. Was als Aufwärmrunde über seine ungewöhnliche Kindheit begann, entwickelte sich schnell zu einer messerscharfen Analyse der Zerreißproben, denen unsere moderne Welt ausgesetzt ist. Es war ein Gespräch, das von persönlichen Prägungen zu den größten Problemen der Menschheit führte und dabei die feinen Linien zwischen Psychologie, Politik und dem puren Menschsein nachzeichnete. Am Frühstückstisch der Therapeuten: Eine Kindheit unter dem Zeichen der Reflexion Wie prägt es einen Menschen, wenn beide Eltern Psychotherapeuten sind?. Diese Frage, von Host David Pross fast beiläufig gestellt, öffnete die Tür zu Bohrn Menas innerer Welt. Er erzählte von einer Kindheit, in der das Sprechen über Träume am Frühstückstisch zum Alltag gehörte. "Meine Mutter ist Psychoanalytikerin [...], mein Vater ist Gesprächstherapeut", schilderte er. Diese Konstellation sei als Kind grandios gewesen. Es war ein frühes Training in Selbstreflexion, das ihn lehrte, seine Emotionen zu ergründen und zu verstehen, was Erlebnisse mit ihm machen. Diese Erziehung, so wurde im Gespräch deutlich, ist der Nährboden für jene differenzierte Herangehensweise, die viele an seinen öffentlichen Auftritten schätzen – die Fähigkeit, auch in hitzigen Debatten nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. "Dieses differenzierte Betrachten von Sachverhalten, von Personen, aber auch von sich selbst, ist eigentlich die Grundbasis dessen, was ich gelernt habe" , resümierte Bohrn Mena, der selbst einen Doktor der Psychotherapiewissenschaften besitzt. Dieses Rüstzeug erweist sich als unschätzbar, wenn er in Fernsehduellen auf politische Gegner trifft, wo es manchmal "sehr emotional, manchmal auch sehr persönlich wird". Besonders bei Themen wie Migration und Rassismus, die durch die Fluchtgeschichte seiner chilenischen Mutter tief in seiner eigenen Biografie verwurzelt sind, wird die professionelle Distanz zur Herausforderung. "Das triggert was in mir. Das muss ich ganz offen sagen". Er gestand, sich manchmal über sich selbst zu ärgern, wenn er emotional werde, wo er es nicht wollte. Doch er plädierte eindringlich dafür, sich die Menschlichkeit zu bewahren: "Trotzdem glaube ich, ist es wichtig, dass wir Menschen bleiben und das bedeutet, dass wir ehrlich reagieren auf etwas". Der bedrohte Grundkonsens: Ein Plädoyer für die Rettung der Demokratie Vom Persönlichen schlug die Unterhaltung den Bogen zu den großen gesellschaftlichen Verwerfungen. Als größtes Problem unserer Zeit identifizierte Bohrn Mena das systematische Erodieren der Demokratie. Über Jahrzehnte, so seine Analyse, sei den Menschen ein Denken in Konkurrenz und Ellenbogenmentalität eingetrichtert worden , das uns zu Gegnern statt zu Verbündeten mache. Dies höhle den Grundkonsens unserer Gesellschaft aus: die Solidarität und das Prinzip des Miteinanders. "Ich glaube tatsächlich, dass unsere Demokratie angezählt ist" , warnte er mit ernstem Unterton und verwies auf die wachsende Zahl von Menschen, die sich einen "starken Führer" wünschen. Host David Pross warf an dieser Stelle ein, dass es nicht nur ein emotionales, sondern auch ein massives intellektuelles Problem gäbe: eine mangelnde politische Grundbildung. Viele Bürger wüssten nicht einmal, was sie wählten, weil ihnen grundlegende Prinzipien wie die Gewaltentrennung fremd seien. Sein radikaler Vorschlag eines "Wahlführerscheins" stieß bei Bohrn Mena auf offene Ohren für eine Reform, auch wenn er den Hebel woanders ansetzen würde: bei der politischen Bildung, die bereits im Kindergarten beginnen müsse , und bei der Frage, warum man nicht stellvertretend für seine Kinder wählen dürfe, um deren Zukunft mehr Gewicht zu verleihen. Wut als Motor und die Falle des Populismus Einig waren sich beide, dass die Unzufriedenheit vieler Menschen, die "in der Früh hackeln geht und am Abend heimkommt", der Treibstoff für populistische Bewegungen ist. Die FPÖ, so Bohrn Mena, habe es perfektioniert, "der einzige Kanal für Wut in diesem Land" zu sein. Er warnte davor, diese Wut zu negieren, denn sie sei eine "unglaublich mächtige und wertvolle Emotion". Statt die Menschen zu beschwichtigen, müsse man anerkennen: "Du hast recht mit deiner Wut". Die Kunst bestehe darin, diese mobilisierende Kraft für ein gemeinschaftliches Ziel zu kanalisieren, anstatt sie einem "vermeintlich starken Mann" zu überlassen – ein Weg, der historisch betrachtet nicht gut ausgegangen sei. Zukunftsszenarien zwischen KI, Klimakrise und Krieg Das Gespräch navigierte weiter durch die großen Krisenherde der Zukunft. Die künstliche Intelligenz, die, wie Pross aus seiner Perspektive als Musiker schilderte, ganze Berufsfelder zu revolutionieren und zu vernichten droht , sei laut Bohrn Mena nur zu bewältigen, wenn die Politik dafür sorgt, dass die gigantischen Gewinne der Tech-Konzerne der Gemeinschaft zugutekommen. Es sei ein Verteilungsproblem , das sich auch in der Geringschätzung von unbezahlter Sorgearbeit, die meist von Frauen geleistet wird, zeige. Als weiteres existenzielles Megathema benannte er den Wert der Natur. Unser Wirtschaftssystem, das einem Baum erst dann einen Wert zubilligt, wenn man ihn umhackt, führe geradewegs in die Katastrophe. Wir müssten verstehen, "dass wir ein Bestandteil der Natur sind" und ihr wieder Raum geben. Den düsteren Abschluss bildete das Thema Krieg, das alle anderen Krisen wie unter einem Brennglas bündelt. Hier zeigte sich auch der einzige klare Dissens zwischen den Gesprächspartnern. Während Bohrn Mena leidenschaftlich argumentierte, dass es aus pazifistischer Sicht feige sei, einem überfallenen Volk wie der Ukraine die Waffen zur Selbstverteidigung zu verweigern , äußerte Pross sein tiefes Unverständnis darüber, wie Waffenlieferungen je eine Lösung für Krieg sein könnten. Es war ein Moment, der die ganze Komplexität und die moralischen Zwickmühlen unserer Zeit offenbarte. Das Gespräch im Kollektivpodcast war mehr als nur ein Interview. Es war eine gemeinsame, schonungslose Bestandsaufnahme, die den Zuhörer nachdenklich und mit dem Gefühl zurücklässt, dass die Rettung der Demokratie und die Bewältigung der globalen Krisen bei jedem Einzelnen und im gemeinschaftlichen Handeln beginnen. Eine Einladung, nicht wegzusehen, sondern sich einzumischen – und sich vielleicht die ganze, faszinierende Tiefe dieses Dialogs im Podcast selbst anzuhören.