DARK ODDITIES #25 (W̋Eͦ̄̅̋̑̈́҉͙̭̯I͉ͪ͆ͪ̈́͝R̖̻͈͉̟͈͊̌͒̂ͧ͊ͦ͝ͅḌ̣̻̯̰͆̈́ͭ̌͒͞ EDITION)

Disclaimer: Die hier gezeigten Beiträge enthalten zum Teil erschreckendes, verstörendes Material, sowie schnelle Lichtwechsel die möglicherweise epileptische Anfälle auslösen können. 


The Young Family (2002) by Patricia Piccinini




Prolog



In den vergangenen Ausgaben sind wir bereits einigen echten schrägen Inhalten über den Weg gelaufen, die das Internet zu bieten hat. Diesmal lehnen wir uns noch ein Stück weiter aus dem Fenster und blicken tiefer denn je in die Abgründe der absoluten Weirdness hinab. Von einem verstörenden Performance-Künstler an dessen geistiger Gesundheit man ins zweifeln gerät, über eine Bande diebischer Filmemacher mit groteskem Humor und einem Phantom aus den Annalen der mexikanischen Fernsehgeschichte, bis hin zu den ominösen Experimenten eines verrückten Russen die an H.P. Lovecraft erinnern.




Sitting and Smiling


Endurance art ist eine Form der performativen Kunst die von einer ausdauernden Anstrengung geprägt ist, bis hin zu schmerzvollen und auslaugenden Handlungen. Ihre bekannteste Vertreterin ist die serbische Künstlerin Marina Abramović, deren bekannteste Performance The Artist is Present darin bestand, dass sie an einem Tisch saß und den Leute in die Augen blickte, die sich ihr gegenüber zu setzten, was viele von ihnen zutiefst verstörte. Seit 2014 schlägt Youtuber Benjamin Bennett in dieselbe Kerbe und veröffentlicht regelmäßig Videos, in denen er über mehrere Stunden hinweg einfach dasitzt und lächelt. Was die Performance so verstörend macht ist nicht nur die enorme Länge der Videos oder die psychopathisch anmutendes Art seines Lächelns, sondern auch die kompromisslose Hingabe des Künstlers. Denn er lässt sich auch dann nicht aus dem Konzept bringen, wenn er sich aus Versehen anpinkelt oder ein Einbrecher seine Türe aufbricht. Hierzu ein Beitrag von ScareTheater...





BlankRoomSoup.avi


2005 tauchte im Netz ein verstörendes Video namens Blank Room Soup auf, von dem lange unklar war ob es sich um ein Kunstprojekt, eine Creepypasta oder gar echtes Filmmaterial handelt, in dem die gezeigte Person tatsächlich seelisch gefoltert wird. Wie sich später offenbarte stammten die ikonischen Kostüme vom renommierten Künstler Raymond S. Persi, der sie in seiner damaligen Performance-Gruppe RayRay einsetzte. Das Video war aber nicht von ihm! Persi zufolge wurden sie kurz vor Erscheinen des Videos, nach einem Auftritt in West Hollywood gestohlen. Über die Identität der Diebe und wahrscheinlichen Produzenten des Videos herrscht bis heute Unklarheit. Persi jedenfalls ist heute vor allem durch seine Animationen für die Simpsons, Wreck-It Ralph und Zootopia bekannt. ReignBot berichtet...    

 




Selene Delgado Lopez



In den 1990er und frühen 2000er Jahren zeigte der mexikanische TV-Sender Canal 5 zwischen Sendungen ein Public Service Programm, das auf vermisste Personen aufmerksam machen sollte. Das Segment war dafür berüchtigt mit seiner düsteren Art die Stimmung des ansonsten auf Unterhaltung getrimmten Senders zu kippen und eine unangenehme Atmosphäre zu erzeugen. Ein Gesicht blieb dabei ganz besonders hängen: Das einer jungen Frau namens Selene Delgado Lopez. Sie tauchte immer wieder auf, immer mit dem selben Foto und stets mit einem merkwürdigen, unnatürlichen Ausdruck der die Zuseher irritierte. Etwas war definitiv merkwürdig an diesem Foto! Das Gerücht wurde laut, dass Selene garnicht existierte und tatsächlich konnten im Nachhinein keine Aufzeichnungen über sie gefunden werden. War sie nur ein Lückenfüller? Wenn ja, wieso? Oder steckt doch mehr hinter der Sache? Lazy Masquerade nimmt sich der Sache an und offenbart dabei gleich sein eigenes Gesicht...






Homunculus


2015 machte der russische Youtube-Channel Как Сделать... (Wie macht man...) mit einer Videoreihe namens "How to make a homunculus" auf sich aufmerksam. Ein relativ schlichtes, aber gerade dadurch erschreckend authentisch wirkendendes Tutorial in dem gezeigt wird, wie man sich mit einem Ei und etwas Blut einen eigenen Homunculus heranzüchtet. Ein künstlich geschaffenes Wesen das schon die alten Alchemisten zu erschaffen trachteten. Die Videos sind zwar alle auf Russisch, es sind aber Untertiteln in mehreren Sprachen vorhanden...




#FEEDBACK

von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
Die ersten Male in Film und Kino
von Manuel Waldner 8. Mai 2025
Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol