DARK ODDITIES #24 (NUCLEAR EDITION)

Disclaimer: Die hier gezeigten Beiträge enthalten zum Teil erschreckendes, verstörendes Material, sowie schnelle Lichtwechsel die möglicherweise epileptische Anfälle auslösen können. 





Prolog



Vor Kurzem hat eine EU-Kommission beschlossen Atomstrom und Gas als "Grüne Energie" einzustufen, obwohl dieser Schritt von vielen Seiten scharf kritisiert wurde und mahnende Finger immer noch Richtung Tschernobyl und Fukushima deuten. Dies sind aber bei weitem nicht die einzigen Beispiele dafür wie gefährlich und dumm das Spiel mit radioaktiven Materialien tatsächlich ist. Das Internet vergisst nie und weiß von zahlreichen tragischen und erschreckenden Fällen zu berichten, wo ein kleiner Fehler schon gewaltige Ausmaße annehmen konnte. Die hier gezeigten Beiträge sollen mahnen, aber auch dazu inspirieren etwas zu unternehmen, wieder auf die Straßen zu gehen, Protestlieder zu schreiben, ungefährlichere Formen der nachhaltigen Energiegewinnung zu entwickeln oder zumindest die Abgründe der menschlichen Natur so zu zeichnen, dass sich niemand mehr so einfach in diese Tiefen herabbegeben kann.




Die Radium-Girls


Am 21. Dezember 1898 entdeckten Marie Curie und ihr Gatte Pierre das radioaktive Element Radium, das von findigen Geschäftsleuten, aufgrund seiner Fähigkeit im Dunkeln zu leuchten, rasch zu einem magischen Alleskönner hochstilisiert wurde. Man verkaufte Medikamente die Radium enthielten und angeblich Krebs heilen konnten, Kosmetika die sich unzählige Frauen sorglos ins Gesicht schmierten und viele andere Produkte, die schwere Schäden verursachten. Doch am Schlimmsten traf es vor allem die Fabrikarbeiterinnen, die jeden Tag großen Mengen des Elements ausgesetzt waren, wie den berühmt-berüchtigten Radium-Girls. Frauen die mit Radium vermengte Farbe auf die Zifferblätter von Uhren malen mussten. Was einfach genug klang, aber verheerende Folgen für die Gesundheit der Damen hatte. Fascinating Horror zu den damaligen Ereignissen...







Der Goiânia-Zwischenfall


Am 13. September 1987 brachen die Plünderer Wagner Pereira und Roberto Alves in ein stillgelegtes Hospital in der brasilianischen Stadt Goiânia ein. Zum Diebesgut zählten vor allem teure, medizinische Geräte von denen eines für Strahlentherapien verwendet wurde und noch entsprechendes, radioaktives Material, genauer: Caesiumchlorid-Pulver enthielt, das zur großen Faszination der wenig gebildeten Männer ein mystisches, blaues Licht abgab. Völlig ahnungslos über die Gefahren die von dem Stoff ausging, nahmen sie das Pulver mit nachhause, verteilten es unter Bekannten und Verwandten, die es weiter über ein riesiges Areal verteilten. Der Schaden war immens: Viele Menschen wurden schwer kontaminiert, zu den Todesopfern zählte unter anderem ein sechsjähriges Mädchen. Häuser mussten evakuiert, komplett renoviert und zum Teil abgerissen werden. Es wurde 3500 m³ radioaktiv belasteten Abfalls produziert. Das alles wegen 93 Gramm Caesiumchlorid-Pulver! Kyle Hill geht mehr ins Detail...

 






Die Katastrophe von Kyschtym (und mehr)


In meinem Artikel Städte die es nicht gibt behandelte ich bereits die sogenannten Geschlossenen Städte und die verheerenden Anfänge des Atomwaffenprogramms in der Sowjetunion. Damit in Verbindung stand die Katastrophe von Kyschtym am 29. September 1957, dem ersten großen Super-GAU und drittschwersten neben Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011). Im Vergleich zu diesen wurde der Rest der Welt lange im Unklaren über die genauen Ausmaße der Katastrophe gelassen, was insbesondere den Bewohnern der Geschlossenen Stadt Ozyorsk (damals Tscheljabinsk-40) zum Verhängnis wurde, einem streng geheimen Habitat für Arbeiter des Atomwaffenprogramms. Aber auch den Menschen in den umliegenden Gebieten erging es schlecht. Ihr Wasser wurde schon seit den 1940ern kontinuierlich verstrahlt. Und das ist noch nicht mal das Schlimmste, aber lassen wir Kento Bento zu Wort kommen...






Hisashi Ouchi


Der 30. September 1999 sollte zum Anfang vom Ende für den 35-jährigen Techniker Hisashi Ouchi werden. Während der Reinigung einer Brennelementefabrik in der japanischen Küstenstadt Tōkaimura, kam es zu einer Kettenreaktion, bei der Hisashi und seine Kollegen mit einer enormen Strahlungsmenge bombardiert wurden. Obwohl absehbar war, dass er Höllenqualen erdulden würde müssen, unternahmen die Ärzte auf Wunsch der Familie alles in ihrer Macht stehende, um ihn zu retten: Experimentelle Behandlungsmethoden, Blut- und Hauttransplantationen, Medikamente aus aller Welt... es half nichts! Hisashi Ouchi starb 83 Tage später. Ein gut dokumentiertes Einzelschicksal das heute als eindringliches Mahnmal für die Gefahren von Kernenergie dient und hoffentlich Anhaltspunkte lieferte, um künftig anderen Strahlungsopfern besser helfen zu können. Hierzu ein Beitrag von Peaked Interest... 


 
 

#FEEDBACK

von Manuel Waldner 24. Juni 2025
Eskalation am Persischen Golf: USA bombardieren iranische Atomanlagen – Ein neuer Weltkrieg am Horizont? Die Welt hält den Atem an, nachdem die USA, laut US-Präsident Donald Trump, iranische Atomanlagen bombardiert haben. Darunter soll sich auch die stark befestigte, unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo befinden. Dieser dramatische Schritt an der Seite Israels stürzt den Nahen Osten in eine neue, brandgefährliche Krise. Stehen wir am Rande eines Flächenbrandes oder gar eines neuen Weltkrieges? In einer exklusiven Analyse ordnet der renommierte Politikwissenschaftler Univ.-Prof. Gerhard Mangott die explosive Lage ein. Die Vereinigten Staaten haben in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen und nach eigenen Angaben erfolgreich die Atomanlagen des Landes attackiert. Dieser Angriff stellt eine dramatische Eskalation dar und wirft drängende Fragen auf. Für eine Einordnung der Geschehnisse sprach Manuel Waldner, Herausgeber des Kollektiv Magazins, mit Professor Gerhard Mangott von der Universität Innsbruck, einem der führenden Experten in Österreich. Irans gefährliches Dilemma Für den Iran hat sich die Lage über Nacht dramatisch zugespitzt. Das Land befinde sich in einem fast unlösbaren Dilemma, analysiert Professor Mangott. Einerseits hat Teheran Vergeltung für den Fall eines US-Angriffs angekündigt und ist an diese Aussage gebunden, um innenpolitisch nicht das Gesicht zu verlieren. Ein passives Verhalten könnte den Vorwurf der Schwäche nach sich ziehen, sowohl innerhalb des Regimes als auch von Teilen der Bevölkerung. Andererseits wäre die Konsequenz eines Gegenangriffs auf US-Militärbasen in der Region eine massive amerikanische Vergeltung. "Die Iraner haben kaum noch oder vielleicht gar keine Luftabwehr mehr und werden diesen Luftangriffen durch die USA schutzlos ausgesetzt", warnt Mangott. Dies könnte zu weiterer Zerstörung wichtiger wirtschaftlicher Infrastruktur führen, wie etwa des Hafens von Bandar Abbas oder iranischer Ölanlagen. Trumps Doppelspiel: Zwischen Wahlkampf und Völkerrechtsbruch Doch warum stellt sich Donald Trump so vehement hinter die Kriegspolitik des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu? Laut Mangott ist die enge persönliche Beziehung der beiden seit vielen Jahren ein entscheidender Faktor. Zudem spielt die evangelikale Rechte in den USA, eine zentrale Stütze von Trumps Wählerschaft, eine wesentliche Rolle, da sie stark pro-israelisch eingestellt ist. Auch die Unterstützung republikanischer Abgeordneter durch israelische Lobbygruppen ist hierbei nicht zu vernachlässigen. Trump, so die Analyse, habe nach einem außenpolitischen Erfolg gesucht, den er nun gefunden zu haben glaubt. Allerdings muss er sich auch Kritik gefallen lassen. Teile seiner eigenen "Make America Great Again"-Bewegung, darunter einflussreiche Stimmen wie Tucker Carlson oder Steve Bannon, haben sich gegen die Luftangriffe ausgesprochen. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass die USA einem völkerrechtswidrigen Krieg beigetreten sind. Trumps Aussage nach dem Angriff, "jetzt ist Zeit für Frieden", wirkt vor diesem Hintergrund "relativ zynisch", so Mangott. Die Scherben der Diplomatie und die neue Welt(un)ordnung Der US-Militärschlag konterkariert die diplomatischen Bemühungen der Europäer, die noch am Freitag zuvor in Genf versucht hatten, eine Verhandlungslösung anzubahnen. "Wenn es tatsächlich ernst gemeint war, dann muss man sagen, es wird deutlich, was Trump von den Europäern hält, nämlich nichts", stellt Mangott ernüchtert fest. Die Europäer seien in dieser Frage als "irrelevant" vorgeführt worden. Dieser Vorfall reiht sich ein in eine besorgniserregende Entwicklung, in der das Völkerrecht zunehmend erodiert. "Russland hat das Völkerrecht gravierend gebrochen, die USA jetzt. Israel hat das Völkerrecht gravierend zerstört", so der Experte. Das in der UN-Charta verankerte Gewaltverbot scheine obsolet zu werden. Eine gefährliche Lektion für die Weltgemeinschaft könnte lauten: Nur der Besitz von Nuklearwaffen garantiert die staatliche Existenz – eine Lektion, die Nordkorea bereits gelernt habe. Sollte sich der Iran nun aus dem Atomwaffensperrvertrag zurückziehen, würde dies das globale Nichtverbreitungsregime weiter schwächen. Ein Flächenbrand statt eines Weltkrieges? Die Angst vor einem Dritten Weltkrieg hält Mangott für überzogen. Eine regionale Eskalation sei jedoch "brisant genug". Sollte der Iran seine Drohungen wahr machen und die rund 40.000 in der Region stationierten US-Soldaten angreifen, würde dies unweigerlich zu weiteren US-Angriffen auf wichtige Ziele im Iran führen. "Dann ist überhaupt nicht zu sagen, wann und wo dieser Krieg stehen bleibt", befürchtet Mangott. Die wirtschaftlichen Folgen wären auch für Europa direkt spürbar. Stark steigende Rohölpreise könnten die ohnehin schwächelnden europäischen Volkswirtschaften hart treffen. Währenddessen dürften Reaktionen von Russland und China über verbale Verurteilungen des völkerrechtswidrigen Angriffs kaum hinausgehen. Langfristige Instabilität statt Frieden Netanyahus Ziel, den Nahen Osten neu zu ordnen und als derjenige in die Geschichte einzugehen, der das iranische Atomprogramm zerstört hat, treibt ihn dazu, "aufs Ganze zu gehen" und Völkerrecht zu brechen. Die von Trump einst angestrebte Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und arabischen Staaten, insbesondere Saudi-Arabien, scheint nun "mehr als verbaut". Die Region bleibt instabil. Die USA sind nun wieder stärker militärisch an den Nahen Osten gebunden, was ihren strategischen Fokus auf den Rivalen China weiter erschwert. Der von Netanyahu als Reaktion auf den US-Angriff prophezeite Einzug von "Wohlstand und Frieden" in die Region, scheint damit in weite Ferne gerückt. Über den Experten: Gerhard Mangott ( 9. Juni 1966 in Zams) ist ein österreichischer Politikwissenschaftler und Professor für Politikwissenschaft mit der Spezialisierung auf Internationale Beziehungen und Sicherheitsforschung im post-sowjetischen Raum an der Universität Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Innen- und Außenpolitik Russlands, die Außenpolitik der USA, Großmächtebeziehungen, strategische Rüstungskontrolle und nukleare Proliferation. Seine Expertise ist in internationalen Medien und bei politischen Entscheidungsträgern gefragt.
von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
Die ersten Male in Film und Kino