DARK ODDITIES #15 (TRUE CRIME EDITION)

Disclaimer: Die hier gezeigten Beiträge enthalten zum Teil erschreckendes, verstörendes Material, sowie schnelle Lichtwechsel die möglicherweise epileptische Anfälle auslösen können. 


A reenactment of the Isabelle Stewart Gardner heist, as seen in "This is a Robbery: The World's Biggest Art Heist." Courtesy of Netflix © 2021.




Prolog



In Dark Oddities erzählen wir viel über ARGs, Urban Legends, Flüche, Naturkatastrophen und unerklärliche Phänomene. Zu den dunklen und verstörenden Inhalten die das Internet zu bieten hat zählen aber auch Verbrechen - Insbesondere WAHRE Verbrechen! Die tragischen Schicksale so vieler Menschen, zerstörte Existenzen, Ungerechtigkeiten oder einfach verheerende Fehler die gemacht und aus Angst vor Konsequenzen unter den Teppich gekehrt wurden, während sich die Hinterbliebenen sorgen. Bei allem Drama darf man jedoch nicht vergessen, dass sich Vieles wiederholt. Sicher, jeder Fall ist im Detail einzigartig, aber dafür fehlt uns leider die Zeit. Wir konzentrieren uns diesmal auf besondere Beispiele, die für Euch hoffentlich genauso interessant sind wie für uns! 





D. B. Cooper




Spätestens seit seiner Erwähnung in der Marvel-Serie Loki dürften Leute auf diesen Mann aufmerksam geworden sein und nicht wenige von ihnen dürften beim Googeln über das unter eingefügte Video von Lemmino gestolpert sein. Für den Rest hier erstmal eine kurze Zusammenfassung auf gut Deutsch:


50 Jahre vor Veröffentlichung dieses Artikels, am 24. November 1971, bestieg ein Gentleman der sich selbst als D. B. Cooper ausgab eine Boeing 727 nach Seattle. Während des Fluges machte er eine Stewardesse auf eine Bombe aufmerksam, die er in einer Aktentasche mit sich führte. Ohne die restlichen Passagiere in unnötige Panik zu versetzen, arrangierte er es, dass der Pilot die Flugsicherung kontaktierte und sie über seine Forderungen in Kenntnis setzte: 200.000 Dollar, vier Fallschirme und die aufgetankte Maschine im Austausch für die Geiseln, minus Cocktailbesetzung. Mit dieser flog Cooper Richtung Reno, sprang aber schon 33 Minuten später mit einem Fallschirm und dem Lösegeld ab. Bis heute konnte der Fall nicht bis zur Gänze geklärt werden, das FBI stellte die Ermittlungen erst 2016 ein.







Der Gardner Museum-Kunstraub



Am frühen Morgen des 18. März 1990 wurden im bostoner Isabella Stewart Gardner Museum dreizehn Gemälde im Gesamtwert von 500 Millionen US-Dollar gestohlen. Es handelt sich damit um den kostspieligsten Kunstraub der Kriminalgeschichte. Zu den Werken gehörten unter anderem Rembrandt's Gemälde Christus im Sturm auf dem See Genezareth (1633), Vermeer's Das Konzert (1666) und Manet's Chez Tortoni (1880). Die Täter hatten sich als Polizisten verkleidet Zugang zum Gebäude verschafft, die Wachmänner überwältigt und gefesselt, ehe sie ans Werk gingen. Das FBI übernahm die Ermittlungen, die hollywood-reife Ausmaße annahm. Unter anderem wurde die hiesige Mafia ins Auge gefasst und die Gelegenheit genutzt, dort einmal ordentlich aufzuräumen. Obwohl zahlreiche Leute inhaftiert wurden, ist der Aufenthalt der gestohlenen Werke auch nach 30 Jahren immer noch ungeklärt. Näheres dazu in der folgenden Dokumentation von Cadaber... 







The New Paper Trip


Während des Vietnamkriegs wurden etliche junge US-Amerikaner zum Kriegsdienst eingezogen. In Reaktion darauf gründete sich 1971 der kalifonische Verlag Eden Press der unter anderem Bücher veröffentlichte, die dabei halfen einen Einzug zu vermeiden. Dazu gehörte auch die Buchreihe The Paper Trip, welche einem Tipps gab, wie man eine falsche Identität annehmen kann. Das 1979 erschienene Folgewerk The New Paper Trip hatte jedoch einige ungeahnte Folgen. Man geht heute davon aus, dass an die 75,000 Fälle in Zusammenhang mit vermissten Personen und Identitätsdiebstahl in den USA auf die Ratschläge in ebendiesem Buch zurückzuführen sind.


Einer der bekanntesten Fälle ist der von Kimberly Maria McLean aus Philadelphia, welche mit 18 von zuhause davonlief und zwei Jahre später die Identität von Becky Sue Turner annahm, eines 2-jährigen Mädchens das 1971 bei einem Großfeuer starb und mit deren Geburtsurkunde sie sich die erforderlichen Papieren in Idaho beschaffte, ehe sie nach Texas zog und ihren Namen in Lori Erica Kennedy änderte. 2004 heiratete sie Blake Ruff, mit dem sie eine gemeinsame Tochter hatte. Nach einigen Schwierigkeiten ließen sich die beiden scheiden. Sie nahm sich am 24. Dezember 2010 das Leben. Erst sechs Jahre später fand die Wissenschaftlerin Colleen M. Fitzpatrick die Wahrheit über sie heraus. Barely Sociable weiß mehr... 

 






Élan School



1970 gründeten Psychiater Gerald Davidson, Investor David Goldberg und der rehabilitierte Heroinkonsument Joseph Ricci ein Internat für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche. Was den Anschein einer zwar teuren, aber hilfreichen Einrichtung erweckte war in Wahrheit eine Hölle auf Erden für die minderjährigen Schützlinge, die physisch und psychisch gequält und erniedrigt wurden. Was nicht zuletzt daran lag, dass sich die Élan Schule an den bereits in den 1960ern kontroversiellen Praktiken von Gruppen wie Synanon orientierte, welche sich von einer der ersten Einrichtungen zur Behandlung Drogenabhängiger zu einer kriminellen Sekte entwickelte. Im Laufen der folgenden Dekaden meldeten sich immer wieder frühere Élon-Schüler zu Wort, die über die Missstände dort berichteten, doch ignoriert oder gezielt todgeschwiegen wurden. Selbst als die 15-jährige Martha Moxley 1975 von ihrem Mitschüler Michael Skakel ermordet wurde, was von der Élon Schule vertuscht wurde, da Skakel mit den Kennedys verwandt war. Der Fall wurde erst 2002 neu aufgerollt und Skakel zu 20 Jahren Haft verurteilt. Die Schule selbst wurde erst 2011 geschlossen, nachdem Berichte ehemaliger SchülerInnen über's Internet Fahrt aufgenommen hatten. Nexpo hat zu dem Thema ein äußerst verstörendes Video produziert... 




#FEEDBACK

von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
Die ersten Male in Film und Kino
von Manuel Waldner 8. Mai 2025
Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol