UNERHÖRT #5 SCHÖNWETTER-EDITION

Musik-Geheimtipps, die sie inspirieren werden...#5

Sie werden denken: "Was will denn DER schon wieder!?" Einmal mehr möchte uns jemand seine "Musik-Geheimtipps" präsentieren. Nun - genau das ist der Fall. Nur sie werden sehen und vor allem HÖREN, dass diese Geheimtipps, auch SIE inspirieren können und werden. Ergänzt mit "Persönlicher Note", die ihnen dazu ein paar Infos gibt. P.S.: Seien sie offen für Neues!

COVERMOTIV: Jonah Nimoy


10 INSIDER-MUSIKTIPPS FÜR'S SCHÖNWETTER

Copyrights: Instagram Profile der Bands (von links oben nach rechts unten): Jonah Nimoy, Vlad Holiday, Drogenkind Berlin, Lion Season, Ma Fleur, Kaffkiez, Josef, Richard in Your Mind


LION SEASON - L.A.

Ein Alternative Rock Trio aus Wien mit Gründung 2018. Sie lernten sich bereits während der Schulzeit kennen und haben damals bereits miteinander gejammt. Die Band präsentiert Originalsongs direkt von ihrer Frontfrau Adriana. Herzzerreissende Geschichten von zerbrochenen Freundschaften, Beziehungen und grausame Schicksale - sind die Inspirationsquelle für die Lyrics. Der Band selbst jedoch scheint mit diesem Sound eher eine coole Zukunft ins Haus zu stehen. Die Band ist trotz Auftritten auf dem Donauinselfest immer noch eine Art Geheimtipp und arbeitet derzeit an einem neuen Musikvideo. (Band der Redaktion bekannt.)


JONAH NIMOY - NO GUTS NO GLORIA

"Wir haben uns mit ihm kaputtgelacht" sagt der Enkel der Star Trek Legende Leonard Nimoy (Mr. Spock) in Erinnerung an diese Science Fiction Legende. Lenoard  Nimoy ist sein Großvater gewesen - er selbst geht musikalische Wege. Leonard Nimoy hat oft etwas mit seinen Enkeln unternommen. Zum Beispiel hat er seine Enkel öfter zum Raften mitgenommen. Musikalisch ist die jüngere Ausgabe von Mr. Spock nicht gänzlich ohne Emotionen. Man kann nur hoffen, dass sein Mitarbeiten am Podcast "How to Fail in Hollywood" nicht ein schlechtes Omen ist. Mittlerweile ist Jonah Nimoy übrigens Gitarrist bei THE OFFSPRING, eine Band, die dann doch geläufig ist. Weniger geläufig sind seine Solo-Versuche aus seinen 20ern, die wir hier aufgefunden haben.


VLAD HOLIDAY - I'LL PROBABLY NEVER BE SOMEBODY

Der in New York lebende - aber in Rumänien geborene - Multiinstrumentalist Vlad Holiday gehört bestimmt zu den interessantesten Bands, die wir bisher vorgestellt haben. Er kommt ohne großes Label - genau genommen ganz ohne Label - aus und veröffentlicht seine Werke auf seinen eigenen Namen unter seiner eigenen Regie. Und nichts anderes würde seinen Werken auch gerecht, zeichnen sie sich doch allesamt durch Handarbeit und vor allem seine persönliche Handschrift aus.


KAFFKIEZ - OH WIEN

5 Jungs aus Ecken dieses Landes, in denen mehr Wälder als Häuser stehen, rollen mit fiebrigem Indie-Rock und mitreißend handgemachten Sounds, unpolierter Direktheit der Texte und der wunderbar aussagekräftigen Reibeisenstimme von Frontmann Johannes auf die Musikwelt zu. (Text frei nach der Website von Kaffkiez.) Warum 5 Deutsche einen Song über die Hauptstadt Österreichs schreiben? Vermutlich weil es ihnen hier so gefallen hat, nehmen wir in der Redaktion jetzt einmal an.


JOSEF - LIKES OF ME

Über den Musiker "Josef" aus Ottawa ist nicht allzuviel im Internet bekannt. Wenn sie auch sehr eingängig sind. Eines sind die von ihnen produzierten Scheiben allerdings noch nicht: massiv bekannt. Was wir hiermit gerne ändern möchten. Alleine schon das Cover ist es wert darauf zu klicken und reinzuhören, nicht?


RICHARD IN YOUR MIND - SHOOTING STAR

Richard in Your Mind ist eine psychedelische Popband aus Sydney, Australien, die sich um Richard Cartwright gebildet hat. Die Band nennt Einflüsse von den Beatles, 60er Jahre psychedelic pop und aktuellem Hip-Hop-Sound. Reinhören empfehlenswert!


MOA, FULLAX & MA FLEUR - STADT LAND FLUCHT

MA FLEUR - Musiker aus Kassel / Deutschland zeigt hier wie sensibel und gefühlvoll Pop auch klingen kann.  Seine Texte, wie ein Coming-Of-Age Movie, seine Melodien - nicht anbiedernd und doch eingängig. Ein "Smooth Criminal" der Musik. INSTA-LINK


THE HELMUT BERGERS - ROCKHOUSE CLUB SESSION

Wer kennt nicht die Helmut Bergers? Die Band aus Salzburg in Österreich, die sich mit offizieller Genehmigung gleich nennt wie der weltbekannte Schauspier. Hier eine Live-Konzertsession im Rockhouse Club. Legendäre Musiker, die sich hier um den legendären Paul Konarski tummeln und einen Sound kreieren, der wirklich im Ohr bleibt. (Band der Redaktion bekannt.)


EIVØR - GULLSPUNNIN

Eivør Pálsdóttir wird oft als „färöische Björk“ bezeichnet, wobei sich das eher auf die geographische und kulturelle Nähe der Färöer mit Island und das künstlerische Niveau als auf einen bestimmten Stil bezieht. Ihr Repertoire reicht von Jazz über Folk, Ethnopop bis Trip-Hop, aber auch Klassik und Kirchenmusik. 


DROGENKIND BERLIN - NOVOSIBIRSK

Drogenkind Berlin ist das emotionale Herzensprojekt von Manuel Waldner und Peter Wetzelsberger, den beiden Herausgebern des Kollektiv Magazins. Inspirationen für die Texte entnimmt Autor Peter gerne seinem Almanach des Wissens - seiner inneren Muse - während Manuel die Songs so kreiert, wie es kein anderer tun würde. Was nicht unbedingt immer "gut" bedeuten muss - aber auf jeden Fall einzigartig. BAND INSTA (Band der Redaktion mehr als bekannt!)


YOUTUBE-PLAYLIST:

#FEEDBACK

von Manuel Waldner 6. September 2025
HOSE RUNTER: DER PODCAST VOR SHOW DE TOILETTE
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Das Mark des Lebens aussaugen
von Manuel Waldner 5. September 2025
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EinBlick in die Seele der Gesellschaft: Sebastian Bohrn Mena im Kollektivpodcast In der intimen Atmosphäre des Kollektivpodcasts, einem Raum für tiefgründige Gespräche, die, wie der Name schon andeutet, für die gesamte Menschheit von Belang sein sollen, entfaltete sich ein Dialog von seltener Offenheit und Dringlichkeit. Zu Gast bei Musiker und Host David Pross war der Autor und bekannte TV-Analyst Sebastian Bohrn Mena. Was als Aufwärmrunde über seine ungewöhnliche Kindheit begann, entwickelte sich schnell zu einer messerscharfen Analyse der Zerreißproben, denen unsere moderne Welt ausgesetzt ist. Es war ein Gespräch, das von persönlichen Prägungen zu den größten Problemen der Menschheit führte und dabei die feinen Linien zwischen Psychologie, Politik und dem puren Menschsein nachzeichnete. Am Frühstückstisch der Therapeuten: Eine Kindheit unter dem Zeichen der Reflexion Wie prägt es einen Menschen, wenn beide Eltern Psychotherapeuten sind?. Diese Frage, von Host David Pross fast beiläufig gestellt, öffnete die Tür zu Bohrn Menas innerer Welt. Er erzählte von einer Kindheit, in der das Sprechen über Träume am Frühstückstisch zum Alltag gehörte. "Meine Mutter ist Psychoanalytikerin [...], mein Vater ist Gesprächstherapeut", schilderte er. Diese Konstellation sei als Kind grandios gewesen. Es war ein frühes Training in Selbstreflexion, das ihn lehrte, seine Emotionen zu ergründen und zu verstehen, was Erlebnisse mit ihm machen. Diese Erziehung, so wurde im Gespräch deutlich, ist der Nährboden für jene differenzierte Herangehensweise, die viele an seinen öffentlichen Auftritten schätzen – die Fähigkeit, auch in hitzigen Debatten nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. "Dieses differenzierte Betrachten von Sachverhalten, von Personen, aber auch von sich selbst, ist eigentlich die Grundbasis dessen, was ich gelernt habe" , resümierte Bohrn Mena, der selbst einen Doktor der Psychotherapiewissenschaften besitzt. Dieses Rüstzeug erweist sich als unschätzbar, wenn er in Fernsehduellen auf politische Gegner trifft, wo es manchmal "sehr emotional, manchmal auch sehr persönlich wird". Besonders bei Themen wie Migration und Rassismus, die durch die Fluchtgeschichte seiner chilenischen Mutter tief in seiner eigenen Biografie verwurzelt sind, wird die professionelle Distanz zur Herausforderung. "Das triggert was in mir. Das muss ich ganz offen sagen". Er gestand, sich manchmal über sich selbst zu ärgern, wenn er emotional werde, wo er es nicht wollte. Doch er plädierte eindringlich dafür, sich die Menschlichkeit zu bewahren: "Trotzdem glaube ich, ist es wichtig, dass wir Menschen bleiben und das bedeutet, dass wir ehrlich reagieren auf etwas". Der bedrohte Grundkonsens: Ein Plädoyer für die Rettung der Demokratie Vom Persönlichen schlug die Unterhaltung den Bogen zu den großen gesellschaftlichen Verwerfungen. Als größtes Problem unserer Zeit identifizierte Bohrn Mena das systematische Erodieren der Demokratie. Über Jahrzehnte, so seine Analyse, sei den Menschen ein Denken in Konkurrenz und Ellenbogenmentalität eingetrichtert worden , das uns zu Gegnern statt zu Verbündeten mache. Dies höhle den Grundkonsens unserer Gesellschaft aus: die Solidarität und das Prinzip des Miteinanders. "Ich glaube tatsächlich, dass unsere Demokratie angezählt ist" , warnte er mit ernstem Unterton und verwies auf die wachsende Zahl von Menschen, die sich einen "starken Führer" wünschen. Host David Pross warf an dieser Stelle ein, dass es nicht nur ein emotionales, sondern auch ein massives intellektuelles Problem gäbe: eine mangelnde politische Grundbildung. Viele Bürger wüssten nicht einmal, was sie wählten, weil ihnen grundlegende Prinzipien wie die Gewaltentrennung fremd seien. Sein radikaler Vorschlag eines "Wahlführerscheins" stieß bei Bohrn Mena auf offene Ohren für eine Reform, auch wenn er den Hebel woanders ansetzen würde: bei der politischen Bildung, die bereits im Kindergarten beginnen müsse , und bei der Frage, warum man nicht stellvertretend für seine Kinder wählen dürfe, um deren Zukunft mehr Gewicht zu verleihen. Wut als Motor und die Falle des Populismus Einig waren sich beide, dass die Unzufriedenheit vieler Menschen, die "in der Früh hackeln geht und am Abend heimkommt", der Treibstoff für populistische Bewegungen ist. Die FPÖ, so Bohrn Mena, habe es perfektioniert, "der einzige Kanal für Wut in diesem Land" zu sein. Er warnte davor, diese Wut zu negieren, denn sie sei eine "unglaublich mächtige und wertvolle Emotion". Statt die Menschen zu beschwichtigen, müsse man anerkennen: "Du hast recht mit deiner Wut". Die Kunst bestehe darin, diese mobilisierende Kraft für ein gemeinschaftliches Ziel zu kanalisieren, anstatt sie einem "vermeintlich starken Mann" zu überlassen – ein Weg, der historisch betrachtet nicht gut ausgegangen sei. Zukunftsszenarien zwischen KI, Klimakrise und Krieg Das Gespräch navigierte weiter durch die großen Krisenherde der Zukunft. Die künstliche Intelligenz, die, wie Pross aus seiner Perspektive als Musiker schilderte, ganze Berufsfelder zu revolutionieren und zu vernichten droht , sei laut Bohrn Mena nur zu bewältigen, wenn die Politik dafür sorgt, dass die gigantischen Gewinne der Tech-Konzerne der Gemeinschaft zugutekommen. Es sei ein Verteilungsproblem , das sich auch in der Geringschätzung von unbezahlter Sorgearbeit, die meist von Frauen geleistet wird, zeige. Als weiteres existenzielles Megathema benannte er den Wert der Natur. Unser Wirtschaftssystem, das einem Baum erst dann einen Wert zubilligt, wenn man ihn umhackt, führe geradewegs in die Katastrophe. Wir müssten verstehen, "dass wir ein Bestandteil der Natur sind" und ihr wieder Raum geben. Den düsteren Abschluss bildete das Thema Krieg, das alle anderen Krisen wie unter einem Brennglas bündelt. Hier zeigte sich auch der einzige klare Dissens zwischen den Gesprächspartnern. Während Bohrn Mena leidenschaftlich argumentierte, dass es aus pazifistischer Sicht feige sei, einem überfallenen Volk wie der Ukraine die Waffen zur Selbstverteidigung zu verweigern , äußerte Pross sein tiefes Unverständnis darüber, wie Waffenlieferungen je eine Lösung für Krieg sein könnten. Es war ein Moment, der die ganze Komplexität und die moralischen Zwickmühlen unserer Zeit offenbarte. Das Gespräch im Kollektivpodcast war mehr als nur ein Interview. Es war eine gemeinsame, schonungslose Bestandsaufnahme, die den Zuhörer nachdenklich und mit dem Gefühl zurücklässt, dass die Rettung der Demokratie und die Bewältigung der globalen Krisen bei jedem Einzelnen und im gemeinschaftlichen Handeln beginnen. Eine Einladung, nicht wegzusehen, sondern sich einzumischen – und sich vielleicht die ganze, faszinierende Tiefe dieses Dialogs im Podcast selbst anzuhören.