UK-EXPORTS: 10 LEGENDÄRE SKETCHE

This is an Ex-Parrot...


Nein, dieser Sketch kommt hier nicht vor - das wäre auch zu einfach! Insgesamt versuchen wir die üblichen Verdächtigen wie die Monty Pythons, Mr. Bean und Little Britain zu vermeiden. Wenngleich das eine oder andere Mitglied durchaus vorkommen könnte. Hier also eine Liste von 10 legendären Sketches aus dem Vereinigten Königreich...



01. The Four Yorkshiremen Sketch

Dieser Sketch wird zwar häufig mit den Monty Pythons in Verbindung gebracht und wurde von diesen auch bei mehreren Liveauftritten mit wechselnden Darstellern dargeboten. Das Original stammt aber aus einem Vorgängerprogramm des Flying Circus, der 1967 auf ITV ausgestrahlten Sketchshow At Last The 1948 Show mit John Cleese, Graham Chapman, Tim Brooke-Taylor (später mit den Goodies bekannt geworden), Marty Feldman (bekannt aus Mel Brooks-Streifen wie Frankenstein Junior) und Aimi MacDonald.



02. Four Candles


Das Duo Ronnie Barker und Ronnie Corbett alias The Two Ronnies zeichnete für diesen Sketch über phonetische Missverständnisse verantwortlich und zählt zu den oft zitierten Klassikern der beiden. Seine Ursprünge hatte er in der gleichnamigen Comedyshow The Two Ronnies die zwischen 1971 - 87 mit großem Erfolg auf der BBC lief.    



03. The Funeral Race



Dave Allen war ein irischer Komiker, der u.a. für die BBC und ITV arbeitete. Er durchlief eine streng katholische Erziehung, die er in seinen bitterbösen Sketchen verarbeitete. Sein Spott auf die Kirche und seine rüde Sprache sorgten nicht selten für Kontroversen. Er galt aber durchaus als charmant, umgänglich und liebenswürdig, und erfreute sich auch international höchster Beliebtheit. Dieser Sketch aus der dritten Staffel von Dave Allen at Large wurde zum ersten Mal 1975 auf der BBC ausgestrahlt.



04. Grieg's Piano Concerto




Eric Morecambe und Ernie Wise bildeten das grandiose Komikerduo Morecombe & Wise, das im Varieté, im Radio, Film und Fernsehen für Furore sorgte. 1971 luden sie den damals weltbekannten Musiker und Dirigenten André Previn als Gast zu ihrer The Morecambe & Wise Christmas Show ein, wofür sie einen gemeinsamen Sketch einstudierten, der heute zu einen der absoluten Höhepunkte des Duos zählt. Es handelte sich dabei allerdings um die überarbeitete Fassung eines bereits 1963 in der Serie Two of a Kind verwendeten Sketchs, aus der Feder des Autorenteams Dick Hills und Sid Green, die später für Größen wie Johnny Carson oder Bill Cosby schrieben.


05. Death Star Canteen




Einer der bekanntesten Nummern des Standup-Comedian und Schauspielers Eddie Izzard, stammte ursprünglich aus seiner Liveshow Circle von 2002. Fünf Jahre später gelangte sie nochmals durch ein billig mit Legos und Stop-Motion-Technik umgesetztes Youtube-Video zu Weltruhm, das mittlerweile über 27,5 Millionen mal angeklickt wurde. 



06. Sound Name (aka Your name?)



Diese Nummer stammte aus der zweiten Folge der Sketchshow A Bit of Fry and Laurie von und mit Stephen Fry und Hugh Laurie (auch bekannt als Dr. House) Sie wurde am 20. Januar 1989 ausgestrahlt und zählt zu einer der bekanntesten des Duos.



07. The Phobias Sketch




The Sketch Show war - naja, im Grunde genau das - lief zwischen 2001 und 2004 auf ITV und fand zahlreiche Ableger in verschiedenen Ländern, darunter die USA und Deutschland. In diesem Sketch ist der komplette Cast der originalen Show zu sehen, von links nach rechts: Tim Vine, Jim Tavare, Lee Mack, Karen Taylor und Ronnie Ancona. Eine deutsche Version desselben Sketches wurde mit Carsten Höfer produziert und in der auf Pro Sieben ausgestrahlten Die Sketch Show gezeigt, siehe hier!



08. Angela Merkel sings 99 Red Balloons




Tracy Ullman ist eine Ikone des britischen Humors, eine ihrer größten Errungenschaften erlebte sie allerdings in den USA: In den späten 80ern zeigte sie in ihrer The Tracy Ullman Show die ersten Kurzfilme der Simpsons. 2016 kehrte sie ins britische Fernsehen zurück und parodierte dort zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens wie Theresia May, Melania Trump, Judy Dench und Angela Merkel. Vor allem in letzterer Rolle wurde sie weltweit gepriesen, die deutschen Medien nannten sie sogar die beste Merkel-Imitatorin aller Zeiten. Wenig verwunderlich ist daher die Beliebtheit dieses Sketchs. 



09. Hand Up Your Sticks



Peter Cook der später mit der Revue Beyond the Fringe zu einem namhaften Comedian werden sollte, studierte noch an der Cambridge University während er bereits Sketches für den legendären Komiker und Schauspieler Kenneth Williams schrieb, der vielen noch als der arrogante Schnösel in der Carry On-Filmreihe in Erinnerung ist. Diese Nummer im Speziellen wurde 1961 auf einer Vinyl-EP veröffentlicht.



10. Lady in Church




Joyce Grenfell (1910 - 79) war eine britische Komikerin, Autorin, Sängerin und zu ihrer Zeit eine der beliebtesten Entertainerinnen des Landes. War man es damals noch gewohnt Frauen ihres Schlags hinter dem Herd zu sehen, bereitete sie den Boden für zahlreiche weibliche Comedians der kommenden Jahre. Heute ist sie leider ein wenig in Vergessenheit geraten, doch mit ihrer warmherzigen Art und positiven Energie weiß sie auch heute noch zu überzeugen.

#FEEDBACK

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EinBlick in die Seele der Gesellschaft: Sebastian Bohrn Mena im Kollektivpodcast In der intimen Atmosphäre des Kollektivpodcasts, einem Raum für tiefgründige Gespräche, die, wie der Name schon andeutet, für die gesamte Menschheit von Belang sein sollen, entfaltete sich ein Dialog von seltener Offenheit und Dringlichkeit. Zu Gast bei Musiker und Host David Pross war der Autor und bekannte TV-Analyst Sebastian Bohrn Mena. Was als Aufwärmrunde über seine ungewöhnliche Kindheit begann, entwickelte sich schnell zu einer messerscharfen Analyse der Zerreißproben, denen unsere moderne Welt ausgesetzt ist. Es war ein Gespräch, das von persönlichen Prägungen zu den größten Problemen der Menschheit führte und dabei die feinen Linien zwischen Psychologie, Politik und dem puren Menschsein nachzeichnete. Am Frühstückstisch der Therapeuten: Eine Kindheit unter dem Zeichen der Reflexion Wie prägt es einen Menschen, wenn beide Eltern Psychotherapeuten sind?. Diese Frage, von Host David Pross fast beiläufig gestellt, öffnete die Tür zu Bohrn Menas innerer Welt. Er erzählte von einer Kindheit, in der das Sprechen über Träume am Frühstückstisch zum Alltag gehörte. "Meine Mutter ist Psychoanalytikerin [...], mein Vater ist Gesprächstherapeut", schilderte er. Diese Konstellation sei als Kind grandios gewesen. Es war ein frühes Training in Selbstreflexion, das ihn lehrte, seine Emotionen zu ergründen und zu verstehen, was Erlebnisse mit ihm machen. Diese Erziehung, so wurde im Gespräch deutlich, ist der Nährboden für jene differenzierte Herangehensweise, die viele an seinen öffentlichen Auftritten schätzen – die Fähigkeit, auch in hitzigen Debatten nicht nur in Schwarz oder Weiß zu denken. "Dieses differenzierte Betrachten von Sachverhalten, von Personen, aber auch von sich selbst, ist eigentlich die Grundbasis dessen, was ich gelernt habe" , resümierte Bohrn Mena, der selbst einen Doktor der Psychotherapiewissenschaften besitzt. Dieses Rüstzeug erweist sich als unschätzbar, wenn er in Fernsehduellen auf politische Gegner trifft, wo es manchmal "sehr emotional, manchmal auch sehr persönlich wird". Besonders bei Themen wie Migration und Rassismus, die durch die Fluchtgeschichte seiner chilenischen Mutter tief in seiner eigenen Biografie verwurzelt sind, wird die professionelle Distanz zur Herausforderung. "Das triggert was in mir. Das muss ich ganz offen sagen". Er gestand, sich manchmal über sich selbst zu ärgern, wenn er emotional werde, wo er es nicht wollte. Doch er plädierte eindringlich dafür, sich die Menschlichkeit zu bewahren: "Trotzdem glaube ich, ist es wichtig, dass wir Menschen bleiben und das bedeutet, dass wir ehrlich reagieren auf etwas". Der bedrohte Grundkonsens: Ein Plädoyer für die Rettung der Demokratie Vom Persönlichen schlug die Unterhaltung den Bogen zu den großen gesellschaftlichen Verwerfungen. Als größtes Problem unserer Zeit identifizierte Bohrn Mena das systematische Erodieren der Demokratie. Über Jahrzehnte, so seine Analyse, sei den Menschen ein Denken in Konkurrenz und Ellenbogenmentalität eingetrichtert worden , das uns zu Gegnern statt zu Verbündeten mache. Dies höhle den Grundkonsens unserer Gesellschaft aus: die Solidarität und das Prinzip des Miteinanders. "Ich glaube tatsächlich, dass unsere Demokratie angezählt ist" , warnte er mit ernstem Unterton und verwies auf die wachsende Zahl von Menschen, die sich einen "starken Führer" wünschen. Host David Pross warf an dieser Stelle ein, dass es nicht nur ein emotionales, sondern auch ein massives intellektuelles Problem gäbe: eine mangelnde politische Grundbildung. Viele Bürger wüssten nicht einmal, was sie wählten, weil ihnen grundlegende Prinzipien wie die Gewaltentrennung fremd seien. Sein radikaler Vorschlag eines "Wahlführerscheins" stieß bei Bohrn Mena auf offene Ohren für eine Reform, auch wenn er den Hebel woanders ansetzen würde: bei der politischen Bildung, die bereits im Kindergarten beginnen müsse , und bei der Frage, warum man nicht stellvertretend für seine Kinder wählen dürfe, um deren Zukunft mehr Gewicht zu verleihen. Wut als Motor und die Falle des Populismus Einig waren sich beide, dass die Unzufriedenheit vieler Menschen, die "in der Früh hackeln geht und am Abend heimkommt", der Treibstoff für populistische Bewegungen ist. Die FPÖ, so Bohrn Mena, habe es perfektioniert, "der einzige Kanal für Wut in diesem Land" zu sein. Er warnte davor, diese Wut zu negieren, denn sie sei eine "unglaublich mächtige und wertvolle Emotion". Statt die Menschen zu beschwichtigen, müsse man anerkennen: "Du hast recht mit deiner Wut". Die Kunst bestehe darin, diese mobilisierende Kraft für ein gemeinschaftliches Ziel zu kanalisieren, anstatt sie einem "vermeintlich starken Mann" zu überlassen – ein Weg, der historisch betrachtet nicht gut ausgegangen sei. Zukunftsszenarien zwischen KI, Klimakrise und Krieg Das Gespräch navigierte weiter durch die großen Krisenherde der Zukunft. Die künstliche Intelligenz, die, wie Pross aus seiner Perspektive als Musiker schilderte, ganze Berufsfelder zu revolutionieren und zu vernichten droht , sei laut Bohrn Mena nur zu bewältigen, wenn die Politik dafür sorgt, dass die gigantischen Gewinne der Tech-Konzerne der Gemeinschaft zugutekommen. Es sei ein Verteilungsproblem , das sich auch in der Geringschätzung von unbezahlter Sorgearbeit, die meist von Frauen geleistet wird, zeige. Als weiteres existenzielles Megathema benannte er den Wert der Natur. Unser Wirtschaftssystem, das einem Baum erst dann einen Wert zubilligt, wenn man ihn umhackt, führe geradewegs in die Katastrophe. Wir müssten verstehen, "dass wir ein Bestandteil der Natur sind" und ihr wieder Raum geben. Den düsteren Abschluss bildete das Thema Krieg, das alle anderen Krisen wie unter einem Brennglas bündelt. Hier zeigte sich auch der einzige klare Dissens zwischen den Gesprächspartnern. Während Bohrn Mena leidenschaftlich argumentierte, dass es aus pazifistischer Sicht feige sei, einem überfallenen Volk wie der Ukraine die Waffen zur Selbstverteidigung zu verweigern , äußerte Pross sein tiefes Unverständnis darüber, wie Waffenlieferungen je eine Lösung für Krieg sein könnten. Es war ein Moment, der die ganze Komplexität und die moralischen Zwickmühlen unserer Zeit offenbarte. Das Gespräch im Kollektivpodcast war mehr als nur ein Interview. Es war eine gemeinsame, schonungslose Bestandsaufnahme, die den Zuhörer nachdenklich und mit dem Gefühl zurücklässt, dass die Rettung der Demokratie und die Bewältigung der globalen Krisen bei jedem Einzelnen und im gemeinschaftlichen Handeln beginnen. Eine Einladung, nicht wegzusehen, sondern sich einzumischen – und sich vielleicht die ganze, faszinierende Tiefe dieses Dialogs im Podcast selbst anzuhören.