NEW DARK ODDITIES # 4

Willkommen zurück in der dunklen und verstörenden Welt des Internets




S O S

Cold Case



Am Nachmittag des 24. Juli 1989 kamen zwei Wanderer aus Tokyo im japanischen Daisetsuzan National Park vom Weg ab und verliefen sich in der Wildnis. Hilfskräfte aus Hokkaido machten sich auf die Suche. Ein Helikopter überflog das Gelände und fand ein fünf Meter langes "S O S" das aus den Stämmen von 19 Birken gebildet worden war. Mit dessen Hilfe konnten die Wanderer sicher geborgen werden, Wie sich allerdings herausstellte waren die Männer nicht für das S O S verantwortlich gewesen. Die Suche wurde ausgedehnt und man fand Spuren eines zwei Jahre zurückliegenden Falls, der den Behörden von Hokkaido bis heute Rätsel aufgibt. Nexpo berichtet...


  




Verbotene Aufnahmen

Analog Horror


Die im französischen Original Les Documents interdits betitelte Kurzfilmreihe von Jean-Teddy Filippe wurde 1989 produziert und veröffentlicht. Dem deutschsprachigen Publikum ist sie über den Sender ARTE nähergebracht worden. Sie nahm schon viele Jahre vor dem Siegeszug des Internets diverse Konzepte des Analog Horrors und Found Footage-Genres vorweg.


Verbotene Aufnahmen besteht aus dreizehn kurzen Segmenten in denen rätselhafte, verstörende und übernatürliche Vorkommnisse festgehalten werden. Das Ganze vermittelt den Eindruck einer legitimen Dokumentation, das gezeigte Material ist aber samt und sonders gefaked, was dem Zuseher bewusst verschleiert wird. Der Einsatz raffinierter Spezialeffekte gepaart mit amateurhaft-produzierten Videoaufnahmen, trug zur Authentizität des Gezeigten bei. Eine Trick der heute im Analog Horror genutzt wird, damals aber noch relativ neu war. Muldered geht ins Detail...  






Sewell Setzer

True Crime / AI


Character.ai ist ein US-amerikanischer Chatbot-Service der 2021 seinen Betrieb aufnahm und seitdem für Kontroversen sorgt. So wird der Firma vorgeworfen seine Chatbots unkontrolliert auf minderjährige User loszulassen, die von ihren vermeintlichen "digitalen Freunden" zum Teil sexuell belästigt, gemobbt und wie im Fall des 14-jährigen Sewell Setzer III aus Orlando, Florida in den Selbstmord getrieben werden. Sewell hatte einen Chatbot auf Basis des weiblichen Game of Thrones-Charakters Daenerys Targaryen erstellt, mit der er eine innige Beziehung aufbaute. Der junge Mann, der bereits an Angstzuständen und Depressionen litt, zog sich mehr und mehr in seine Scheinwelt zurück. Eine unreflektierte Wortmeldung von "Dany" später, nahm sich Sewell Setzer mit der Handfeuerwaffe seines Stiefvaters das Leben. Ein erschütterndes Beispiel für die bereits Realität gewordenen Gefahren der Künstlichen Intelligenz. The Mysteries Beneath geht näher auf den Fall ein...






Delikatessen des Schreckens

Cuisine macabre


Unser alter Freund Shrouded Hand hat sich auf kulinarische Weltreise begeben. Natürlich nicht um die genussvollsten Speisen und Getränken zu präsentieren, sondern den absoluten Horror des gerade noch Verzehrbaren und Legalen. Kreationen die einen nicht nur fragen lassen, wie man überhaupt auf die Idee kommen konnte diese Elemente zu vereinen. Sondern auch wer um alles in der Welt wahnsinnig genug ist, sich das zuzuführen. Man muss fairerweise dazusagen, dass manches auf reinen Überlebensstrategien beruht. Und es sind durchaus auch kulturelle Eigenheiten zu berücksichtigen, die bei uns nicht leicht nachzuvollziehen sind! Anderes ist schlichtweg unmoralisch und dekadent, grausam und gegebenenfalls sogar tödlich. 

Eine Warnung vorweg: Diese "Delikatessen" sind nichts für schwache Nerven und besonders tierliebe Menschen werden ein Problem mit ihnen haben!


#FEEDBACK

von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
Die ersten Male in Film und Kino
von Manuel Waldner 8. Mai 2025
Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol