HERMITCRAFT


Als jemand der mit Lego aufgewachsen ist - und Playmobil eher skeptisch gegenüber stand - weiß ich sehr wohl um das kreative Potential von Blöcken. Dennoch habe ich mich laaaaange dem Hype um Minecraft widersetzt. Vor allem auch deshalb, weil mein Laptop schon mit so vielen Programm vollgestopft ist, die ich zum Arbeiten benötige, dass nie wirklich groß Platz zum Zocken blieb. Selbst das gelegentliche Vergnügen mich kreativ mit den Sims auszutoben, scheiterte letztlich an den Grenzen meiner Speicherkapazität. Ein neuer Laptop ist überfällig, aber darum geht es hier nicht...

Als ich vor ein paar Jahren nach Wien zog und für ein paar Tage mehr oder weniger obdachlos war, begab ich mich auf die Suche nach etwas Ablenkung. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit schwamm ich eine Weile mit dem Strom und fand auf Youtube die überraschend spannende Minecraft War-Reihe von CreepersEdge und die zwar mitunter nervtötende, aber zum Schreien komische Crazy Craft-Reihe von SsundeeIch sah mich zwar außerstande das Spiel zu spielen, aber diesen Leuten bei der Arbeit zuzusehen stellte sich unerwarteter Weise nicht nur als unterhaltsam heraus, hier fand sich auch kreativer Nährwert. Seien es die strategischen Schachzüge von CreepersEdge, die cleveren Streiche von Ssundee oder die Minecraft-Klassiker: Interessante architektonische Bauwerke, verblüffende Mechaniken und ein ganzer Haufen erfrischender Humor.

Was mich allerdings restlos begeisterte war ein Projekt von hochtalentierten Minecraftern aus der ganzen Welt, die zu einer meiner absoluten Lieblingsserien auf Youtube geworden ist: Hermitcraft. Eine Reihe in der schlicht mit den im Spiel vorhandenen Ressourcen gearbeitet wird, ohne zusätzliche Mods oder Cheats - von bereits im Spiel selbst gefundenen Exploits einmal abgesehen - und eine Fülle an wirklich hochkreativen Monumente, Maschinen und Transportmittel geschaffen, sowie fantasievolle Handlungsbögen, Sketches und Pranks dargestellt werden. Zurzeit befindet sich Hermitcraft in der 7. Staffel. Es würde zu lange Dauern ihre Genialität im Einzelnen zu erläutern. Daher hier stattdessen eine kurze Liste meiner 5 persönlichen Lieblingshermits und der jeweiligen ersten Folge der aktuellen Staffel...



Mumbo Jumbo





In Minecraft bedient man sich der Red Stone-Technologie und ich muss ehrlich gestehen, dass ich bis heute keine Ahnung habe wie genau das Ganze funktioniert. Dass ich mir trotzdem Videos darüber ansehe liegt nicht zuletzt am bekanntesten Bartträger unter den Hermits, den charmanten, ulkigen, manchmal etwas tollpatschigen, aber definitiv liebenswerten Briten Mumbo Jumbo. Seit Season 2 dabei verblüfft er mit einer Vielzahl genialer Konstruktionen, die ihm und seinen Mitstreitern die Arbeit am Server erheblich erleichtern.







Grian





Grian ist zwar erst seit Season 6 dabei, hat sich aber schon davor eine Reputation als begnadeter Baumeister in Minecraft aufgebaut. Darüber hinaus ist er ein verrückter Spaßvogel, ein gefürchteter Prankster und stets für eine gute Storyline zu haben, sollte das unermüdliche Ressourcen suchen und Bauen auf Dauer zu langweilig werden. Der Londoner ist Mumbo Jumbo's bester Freund, der sich dafür aber auch häufiger Grian's Streiche gefallen lassen muss...






Keralis



Der in Schweden lebende Pole und Hermit der ersten Stunde Keralis zeichnet sich durch seine liebenswerte, quirlige und manchmal auch schelmische Art aus, ergänzt durch großzügig eingestreute Pop culture references und überraschende Wortspielereien. Er ist ähnlich wie Grian ein hochtalentierter Minecraft-Architekt, bevorzugt aber extravagantere Bauwerke wie Schiffswerften, Trailerparks und dergleichen. Er ist einer dieser Menschen die schlechte Laune wegwischen wie andere Leute Schachfiguren nach einer schlechten Partie. und es wird nie langweilig mit ihm.





GoodTimesWithScar





GoodTimesWithScar (oder kurz: Scar) ist amerikanischer Staatsbürger und seit Season 4 mit von der Partie. Im Gegensatz zu Grian und Keralis ist er nicht bloß ein Baumeister sondern ein umtriebiger Schöpfer fantastischer Erlebniswelten mit Liebe zum Detail, sowie einem großartigen Gespür für Materialien. Mit verschmitztem Humor und Einfallsreichtum schafft er es jede Folge spannend und unterhaltsam zu gestalten. Im richtigen Leben leidet Scar an einer neuromuskulären Erkrankung und ist an einen Rollstuhl gefesselt, was ihn aber nicht davon abhält als Youtuber Geld zu verdienen, mit dem er seine Familie auch mal nach Disneyland einlädt.



 


Iskall85




Der gebürtige Schwede Iskall mischt seit Season 4 mit. Seine Fähigkeiten sind vielfältig: Er ist ein ambitionierter Baumeister, talentierter Red Stone-Ingenieur, treuer Freund und für jeden Spaß zu haben. Was ihn besonders sehenswert macht sind seine Bemühungen sich mit seinen nicht selten viel zu großen Projekten ("...of Doom") herumzuschlagen, während ihn seine Kolleg*innen mit Streichen, Side-Quests und anderen Eskapaden von der Arbeit abhalten. Er macht es ihnen aber auch leicht: Zum Beispiel hegt er eine Abneigung gegen das Material Diorite, das in seinen Augen wie Vogelkacke aussieht. Dementsprechend häufig baut ihm jemand einen Vogel vor die Hütte der ihm den Garten quasi "vollkackt". Hat er es aber mal geschafft ein Werk zu Ende zu bringen lässt sich das Ergebnis durchaus sehen.




#FEEDBACK

von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
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Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol