UNERHÖRT #2 HERBST-EDITION

Musik-Geheimtipps, die sie inspirieren werden...#2

Sie werden denken: "Was will denn DER schon wieder!?" Einmal mehr möchte uns jemand seine "Musik-Geheimtipps" präsentieren. Nun - genau das ist der Fall. Nur sie werden sehen und vor allem HÖREN, dass diese Geheimtipps, auch SIE inspirieren können und werden. Ergänzt mit "Persönlicher Note", die ihnen dazu ein paar Infos gibt. P.S.: Seien sie offen für Neues!

(Artikelcover: Elvis Perkins)


10 INSIDER-MUSIKTIPPS FÜR DEN HERBST


ORVILLE PECK - NO GLORY IN THE WEST

Wir beginnen gleich mal stockschwul und mit Maske mit diesem weniger klassischen Country-Kleinod aus Kanada.  Orville Peck ist kontrovers und durchbricht bestehende Normen mit seinem skurrilen Auftritt und dem Rätselraten nach seinem Gesicht.


ELVIS PERKINS - SEE THROUGH

In seinen melancholischen Songs verarbeitet Perkins sein persönliches Leid, das er über die Jahre durchleben musste: Sein Vater starb 1992 an AIDS, und seine Mutter war in dem Flugzeug, das am 11. September 2001 in den Nordturm des World Trade Centers geflogen wurde. Passt perfekt für den Herbst. Die Klänge sind natürlich, erdig und entspannt retro-vintage. Herbst-Melancholie.


PANTHA DU PRINCE - APPROACH IN A BREEZE

Hendrik Weber aus Bad Wildungen (die bekannte Gemeinde mit Heilbäderzentrum und Staatsbad im Landkreis Waldeck-Frankenberg im westlichen Nordhessen) hat es geschafft - und zwar nicht nur musikalisch seinen Weg zu finden sondern auch ein Stipendium zu bekommen in der Villa Aurora - der Heimat des Schriftstellers Lion Feuchtwanger und seiner Frau Marta während ihres US-amerikanischen Exils. Too much Information? Dann hören sie selbst!


LIBRARY TAPES (PETER BRODERICK) - WENNGREN: FRAGMENT II

Library Tapes ist der Name eines 2004 in Schweden gegründeten Musikprojektes im Bereich von Ambient, Klangexperimenten und Neoklassik. Das Projekt wurde vom Pianisten David Wenngren und dem Gitarristen Per Jardsell in Gävle ins Leben gerufen; die Bezeichnung Library Tapes lehnte sich dabei an den Basement Tapes von Bob Dylan an.


BILL CALLAHAN - PIGEONS LYRICS

Callahans erste Veröffentlichungen erschienen unter dem Bandnamen Smog auf Audiocassetten. Diese waren von kargen Melodien und dissonanten Arrangements geprägt. Damit entsprachen sie in etwa Callahans damaligen instrumentalen und produktionstechnischen Möglichkeiten. Sein Debütalbum Sewn to the Sky erregte durch verstimmte Gitarren und repetitive Strukturen erstes Aufsehen und erinnerte an Arbeiten von Jandek oder Daniel Johnston. Handgemacht mit raffiniertem Text.


NICOLAS JAAR - GOCCE

Nicolas Jaar ist der Sohn des bildenden Künstlers Alfredo Jaar. Seine Kindheit verbrachte er in Chile. Als Teenager kehrte er nach New York zurück. Er ist musikalisch mindestens so kreativ und freigeistig-improvisativ unterwegs wie sein Vater, über dessen Werke man sich passend zur Musik zB parallel hier einen Überblick verschaffen kann: https://alfredojaar.net/


ILL CONSIDERED - DAWN LIT METROPOLIS

Improvisiert - Kreativ - Experimentell, so lässt sich die Musik der Musiker von ILL CONSIDERED am besten beschreiben. Details gibt es auf iher Website: https://illconsidered.bandcamp.com/track/four-ravens  - Ill considered ist eine Band, die sich aus Musikern zusammensetzt, die miteinander interagieren, um frei improvisierte Musik zu schaffen, die sich lose um einfache vorgeschriebene Themen dreht oder vor Ort komponiert wird. Tiefe Grooves und klagende Melodien reichen von geflüsterten Gesängen bis hin zu monströsen Höhepunkten, die Gruppe reagiert auf die Stimmung des Publikums und die Klänge des Raumes, um Musik zu schaffen, die einzigartig ist im Moment ihrer Entstehung.


JOHN TALABOT FT. PIONAL - DESTINY

Der katalanische DJ aus Barcelona, Spanien sorgt mit deepen Vibes für nachdenkliche Partymomente. Auch elektronische Musik passt gut ins Portfolio dieser Herbst-Playlist. Weil es ja nicht immer Jazz sein kann. https://www.residentadvisor.net/dj/johntalabot


MATT BERNINGER - ONE MORE SECOND

Matthew Donald Berninger, besser bekannt als Matt Berninger ist der Frontmann und Sänger der US-amerikanischen Indie-Rock-Band The National.  Das hier ist seine Solonummer - One More Second. Die Stimme ist einzigartig: Bariton.


ALAIN - BARRIERE - MA VIE

Am 18. Dezember 2019 starb Barrière infolge eines Herzstillstands im Alter von 84 Jahren. Sein richtiger Name ist Alain Bellec. Er wurde am 18. November 1935 in Trinité-sur-Mer (Morbihan) in einer Familie von Fischhändlern geboren. Alain Barrière ist der Nummer 1 im Verkauf in Frankreich, heute ein internationaler Star. Am Ende treibt in sein Hotel in den USA in den Ruin.


YOUTUBE-PLAYLIST:

#FEEDBACK

von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
Die ersten Male in Film und Kino
von Manuel Waldner 8. Mai 2025
Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol