TRICKY BASTARDS

In der Geschichte gab es immer wieder Individuen und Gruppen die ihren kreativen Einfallsreichtum mit krimineller Energie gepaart dafür einsetzten, andere um ihr Geld zu erleichtern, sie hinters Licht zu führen oder sich schlicht den Fängen der Justiz zu entziehen. In diesem Beitrag geht es genau darum! Aber auch um eines der beeindruckendsten, wenn auch moralisch fragwürdigen Täuschungsmanöver aller Zeiten... 





Wolfgang Beltracchi



Am 27. Oktober 2011 ging im Landgericht Köln einer der größten Kunstfälscherprozesse seit dem Zweiten Weltkrieg über die Bühne. Verurteilt wurden dabei der deutsche Künstler Wolfgang Beltracchi, seiner Frau Helene und ihr Komplize Otto Schulte-Kellinghaus, der ihnen beim Vertrieb der Ware geholfen hatte. Beltracchi hatte im Alleingang unzählige Bilder großer bildender Künstler wie Heinrich Campendonk, Max Ernst, Max Pechstein, Fernand Léger und André Derain reproduziert und diese dann für horende Summen auf dem internationalen Kunstmarkt vertrieben. Zur Verhandlung kamen nur 14 Gemälde, gefunden wurden bis heute 53, über den Verbleib der anderen Fälschungen herrscht bis heute Unklarheit. Über 300 sollen es Beltracchi zufolge schon sein! Nach Absitzen seiner Strafe genossen die Beltracchis große Popularität in der deutschen Medienlandschaft. TV-Host Harald Schmidt ließ sich sogar ein Gemälde anfertigen... 








Frank Abagnale



Fans des spannenden Filmklassikers Catch Me If You Can mit Leonardo di Caprio und Tom Hanks werden bereits wissen von wem die Rede ist. Frank William Abagnale Jr. lief nach der Scheidung seiner Eltern, im zarten Alter von 16 Jahren von zuhause weg. Alles was er bei sich führte war ein Scheckheft, auf seinem Bankkonto befanden sich gerade mal 200 Dollar. Der junge Frank stellte bald fest, dass er ohne abgeschlossene Berufsausbildung nicht weit kommen würde und versuchte erst ungedeckte Schecks gegen Bargeld einzutauschen, doch leider traute ihm niemand. Er kam erst damit durch als er sich eine Pilotenuniform von Pan Am organisierte und in dieser Verkleidung die Leute von seiner Seriösität überzeugte. Dies startete eine Reihe unerhörter Scheckbetrüge quer über den Globus, da Abagnale seine Tarnung auch nutzte um kostenlos zu reisen. Während ihn die Behörden jagten gab er sich unter anderem als Co-PIlot für Pan Am, als Arzt und Rechtsanwalt aus. Frank Abagnale selbst erzählt...







Yoshie Shiratori



1939 wird der Japaner Yoshie Shiratori für einen Mord verurteilt den er nie begangen hat. Er wird als Gefangener in das Aomori-Gefängnis überstellt, wo er jede Nacht von den Wächtern geschlagen und gefoltert wird. Als ihm auch noch die Todesstrafe droht schmiedet Yoshie einen ausgeklügelten Fluchtplan, der ihm auch tatsächlich gelingt. Dies ist aber nur der erste einer Reihe unglaublicher Ausbrüche, die von mal zu mal einfallsreicher werden. Hierzu ein Beitrag von Kento Bento:







Operation Mincemeat



Zu Beginn der 1940er Jahre, inmitten des Zweiten Weltkriegs nahm in England ein gewagter Schachzug seinen Anfang der Geschichte schrieb. Um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen wollten die Briten die Insel Sizilien einnehmen, die allerdings auch von der Deutschen Wehrmacht ins Auge gefasst wurde. Der Plan war es den Gegner davon zu überzeugen, dass Sardinien und Griechenland die eigentlichen Ziele sein sollten. Hierzu platzierten sie den Leichnam eines mit falschen Dokumenten ausgestatteten und angeblich abgestürzten Mannes den man vor der Küste Spaniens platzierte. Dieser wurde auch tatsächlich gefunden, die bei ihm befindlichen "Geheimdokumente" den Nazis übergeben und somit die erforderlichen Maßnahmen in Gang gesetzt, die tatsächlich zu einem schwächeren Widerstand bei der Einnahme Siziliens führte. Die Geschichte wurde später als Buch und gleichnamiger Film The Man Who Never Was verfilmt. Hier eine Dokumentation von AustinMcConnell.



#FEEDBACK

von Manuel Waldner 25. Mai 2025
Österreichs YouTube-Szene hat ein aufstrebendes Gesicht: Kanya, die mit ihrem Kanal "Kanya fragt nach" bereits in jungen Jahren – noch keine 16 – eine beeindruckende Liste an prominenten Interviewpartnern vorweisen kann. Normalerweise ist sie diejenige, die mit scharfsinnigen Fragen das Innerste bekannter Persönlichkeiten erkundet. Doch nun dreht sich der Spieß um: In einer spannenden Begegnung, initiiert von einem Freund des Kollektiv Magazins, stellt sich Kanya selbst den Fragen – und zwar niemand Geringerem als Werner Gruber, Österreichs ebenso schillerndem wie scharfsinnigem Paradephysiker. Der Mann, der komplexe Wissenschaftsthemen mit spielerischer Leichtigkeit und einer Prise Wiener Schmäh unters Volk bringt, nimmt diesmal die junge Medienmacherin ins Visier. Mit gewohnter Neugier und analytischem Scharfsinn hinterfragt Gruber die Triebfedern und Visionen der Teenagerin, die trotz ihrer Erfolge vor der Kamera eine klare Zukunftsperspektive hat: die Schauspielerei. Es verspricht ein faszinierendes Zusammentreffen zweier Generationen und zweier Welten zu werden – ein Gespräch, das nicht nur Kanyas Motivationen beleuchtet, sondern auch einen einzigartigen Blick auf die Ambitionen einer jungen Frau wirft, die bereits jetzt die österreichische Medienlandschaft aufmischt.
von Peter.W. 21. Mai 2025
Über den Horror leerer Räume...
von Peter.W. 21. Mai 2025
Die ersten Male in Film und Kino
von Manuel Waldner 8. Mai 2025
Die Nächte in Reykjavík flüstern von Maschinen und Träumen. Ein Echo hallt durch die Dunkelheit: "Afrit... Afritvél..." Die "Kopiermaschine" surrt unheilvoll, bereit, mehr als nur Tinte zu übertragen. Sie saugt Sehnsüchte auf, projiziert Bilder auf eine Leinwand der Besessenheit. Eine junge Frau steht im Scheinwerferlicht ihrer Fantasie, eine Königin auf einer Bühne, die nur in ihrem Kopf existiert. Doch der Glanz trügt. Hinter der polierten Fassade brodelt eine dunkle Wahrheit. Eine unheilvolle Entdeckung in der Stille des Kopierraums. Ein Stil kopiert bis ins kleinste Detail – und mit ihm ein Schatten des Endes. Angst kriecht unter die Haut, eine unstillbare Gier nach etwas, das nicht ihr Eigen ist. Warum diese tiefe Traurigkeit im Herzen, wenn die Oberfläche doch so strahlend ist? Sie tanzt auf einem schmalen Grat zwischen Märchen und Realität, unantastbar in ihrer eigenen Welt. Der Kopf hoch erhoben, ein flüchtiger Stern am Nachthimmel. Doch das "La-La-Land", in dem sie lebt, droht zu zerbrechen, ihre Handlungen hinterlassen Spuren der Zerstörung. Ist dieser gefährliche Pfad wirklich der Weg in die Freiheit? Die Maschine flüstert weiter, verlangt nach mehr. Träume sollen kopiert, Strahlen fixiert werden. Nicht nur der Wunsch nach dem Rampenlicht, sondern das Verlangen, das innerste Wesen zu duplizieren – "Afrit, Afritvél, viltu afrita genið?" Willst du das Gen kopieren? Teure Kleider, ein perfekt gestyltes Haar – eine Rüstung gegen die Welt. Die hasserfüllten Blicke prallen ab an einer Mauer aus Ignoranz. Prada als Schutzschild, während in den Casinos von Las Vegas ein riskantes Spiel mit dem Schicksal getrieben wird. Und dann diese Visionen: Einhörner und Engel, ein Kuss am Abgrund, ein Aufstieg in einen violetten Himmel. Ein flüchtiger Moment der Erlösung, in dem die Freiheit in den Augen glitzert. Doch ist es echt? Oder nur ein weiteres Bild, projiziert von der unheimlichen Maschine? Die "Afritvél" läuft unaufhaltsam weiter, eine Metapher für eine gefährliche Suche nach Identität. Eine Geschichte von Besessenheit, von der trügerischen Verlockung der Nachahmung und dem verzweifelten Wunsch, jemand anderes zu sein. Lausche genau, denn in den elektronischen Beats und dem eindringlichen Gesang verbirgt sich eine dunkle Wahrheit über den Preis der Freiheit und die Zerbrechlichkeit des Selbst. Hier gibt es mehr Informationen zum Musikprojekt: https://www.kollektiv-magazin.com/ai-musikprojekt-dominion-protocol